zum Sonntagsevangelium vom 1. Januar 2012, Hochfest der Gottesmutter Maria: Lukas 2,16-21
Anlässlich des Lichterfestes, das der Geburtstag Jesu ist, geben die Geschwister Lazarus und Martha ein Essen zu Ehren Jesu. Anwesend sind ausserdem die Apostel und fünf der Hirten, die damals in Bethlehem auf dem Feld waren: Isaak, Jonathan, Levi, Elias, Joseph. Auf die Bitten der Apostel hin beschreibt Jesus seinen Eintritt ins Leben auf dieser Erde: die unbefleckte Empfängnis der Jungfrau, die Verkündigung durch den Erzengel Gabriel, den Traum Josephs, dann:
„… Joseph ging darauf in das heilige Haus seiner Braut und sorgte für die Bedürfnisse der Jungfrau und des Ungeborenen. Und als für alle die Zeit des Erlasses gekommen war, ging er mit Maria in das Land der Väter, und Bethlehem wies in ab, denn das Herz der Menschen ist der Nächstenliebe verschlossen. Jetzt müsst ihr weitererzählen.“
„Ich begegnete eines Abends einer jungen lächelnden Frau, die rittlings auf einem Eselchen saß. Ein Mann war mit ihr. Er bat mich um Milch und Auskunft. Ich sagte ihm, was ich wusste… Dann kam die Nacht… und ein großes Licht… und wir gingen hinaus, und Levi sah einen Engel beim Stall. Der Engel verkündete: ‚Der Retter ist geboren.‘ Es war gerade Mitternacht, der Himmel war voller Sterne. Aber ihr Licht verlor sich im Licht des Engels, der Tausende von Engeln… (Elias weint immer wieder, wenn er daran denkt.) Der Engel sagte: ‚Geht hin, um ihn anzubeten. Er ist in einem Stall, in einer Krippe inmitten zweier Tiere. Ihr werdet ein kleines Kind finden, in armselige Tücher eingewickelt….‘ Oh, wie strahlte der Engel, als er diese Worte sprach! Aber erinnerst du dich, Levi, wie seine Flügel Flammen sprühten, als er, nachdem er niedergekniet war um den Retter zu nennen, sagte „… der Christus, unser Herr ist!‘ „
„Oh, und ob ich mich erinnere! Die Stimmen der Tausende von Engeln! Oh! ‚Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen, die guten Willens sind.‘ Diese Musik ist hier und trägt mich zum Himmel, jedesmal, wenn ich sie höre.“ Levi hebt sein verzücktes Gesicht, auf dem Tränen glänzen.

„Dann gingen wir hin“, sagt Isaak, „beladen wie Saumtiere, froh wie zu einer Hochzeit, und dann… als wir dein kleines Stimmchen hörten und die Stimme der Mutter, waren wir zu nichts mehr fähig, und wir stiessen den Knaben Levi vorwärts, damit er nachschaue. Wir fühlten uns wie Aussätzige neben all dieser Reinheit. Levi lauschte, weinte und lachte zugleich, und seine Stimme hörte sich an wie das Blöken eines Lämmleins, so dass das Mutterschaf des Elias darauf antwortete. Joseph kam zum Eingang und hiess uns eintreten… Oh, wie warst du klein und schön! Eine fleischfarbene Rosenknospe auf dem rauhen Heu… und du weintest… Dann lächeltest du, als du die Wärme des Lammfells spürtest, das wir dir anboten, und in der Freude über die Milch, die wir für dich gemolken hatten… deine erste Mahlzeit… Oh!… und dann… und dann küssten wir dich. Du duftetest nach Mandeln und Jasmin… und wir konnten uns nicht mehr von dir trennen…“
„Ihr habt mich nicht mehr verlassen, wirklich!“
„Das ist wahr“, sagt Jonathan. „Dein Antlitz blieb in uns, und deine Stimme und dein Lächeln… „
†
Auszug aus “Der Gottmensch“, Bd. III von Maria Valtorta. Veröffentlicht mit der Genehmigung des Herausgebers Centro Editoriale Valtortiano srl. Isola del Liri (FR), www.mariavaltorta.com, dem die Rechte für die Werke Maria Valtortas gehören. Um die Bücher Maria Valtortas in deutscher Sprache zu erwerben bitte wenden an den Parvis-Verlag, 1648 Hauteville, Schweiz: book@parvis.ch, www.parvis.ch