Am Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit 1920, das damals so wie dieses Jahr auf den 30. Mai fiel, wurde die Italienerin Anna Maria Taigi (1769-1837) seliggesprochen. Sie war dem Dritten Orden der Trinitarier zugehörig. Ihr Gedenktag ist der 9. Juni.
In seiner Rede stellte Papst Benedikt XV. vor allem ihre Eigenschaft als Familienmutter heraus: „Sie ist eine Familienmutter, ein tröstender Engel ihrer Angehörigen, ein Vorbild für Schülerinnen und junge Arbeiterinnen, eine Familienmutter, welche die Arbeit mit der inneren Sammlung zu verbinden wusste, eine Familienmutter, auf der die Sorge für ihre alten Eltern, die Sorge für einen nicht immer freundlichen Gatten und die Erziehung einer zahlreichen Familie lastete. Eine Familienmutter, die ohne irgendeine Pflicht zu vernachlässigen, doch die Zeit fand, die Kranken zu besuchen und allen alles zu werden.“
Es gibt aber noch weitere Aspekte, die Anna Maria Taigi interessant machen: so hatte sie in dieser für die Kirche so schwierigen Zeit eine wichtige Büßerfunktion (Sühneseele) und in einer Art Sonne wurden ihr jahrzehntelang Visionen zuteil. Es gibt mehrere Katholiken, die Visionen über die dreitägige Finsternis der Endzeit erhalten haben, Anna Maria Taigi ist eine davon (Pater Pio z.B. auch).
Wir hatten schon über diese Visionen geschrieben, siehe hier (Anna Maria Taigi) und hier (Marie Julie Jahenny).
Heute (der 29. Mai ist „zufällig“ der Geburtstag der Taigi) möchten wir noch zitieren, was Jesus einmal zu ihr gesagt hat:
Wer demütig ist, ist geduldig. Eine Seele, die geduldig die Trübsale leidet, die ihr von den Geschöpfen verursacht werden, ist größer als eine büßende Seele.
Mein wahrer Schüler ist jener, der, immer sich selbst gleich, innerlich und äußerlich leidet, ohne sich über irgend jemanden die geringste Klage zu erlauben.
Wer die Geduld besitzt, erfreut sich hienieden aller Güter, in der Erwartung, dass er gekrönt wird.“
Selige Anna Maria Taigi, bitte für uns!