Am 29. Juli wird der Gedenktag der hl. Martha sein, der „Gastgeberin Christi“. In Tarascon, Südfrankreich, wird dieser Tag besonders gefeiert: nach provenzalischer Tradition hat die Heilige dort, nachdem sie mit ihren Geschwistern Lazarus und Maria Magdalena aus Bethanien auf dem Seeweg nach Frankreich geflohen war, ein amphibien-/ reptilienähnliches Untier mit dem Kreuzzeichen bezähmt. Es könnte sich um ein Krokodil gehandelt haben, das, wie damals üblich, aus Afrika kommend von den Römern über die Rhone verschifft worden und entkommen war. Die Bezähmung des Tieres hatte die Bekehrung der einheimischen Bewölkerung zur Folge. Die heilige Martha lebte danach noch mehrere Jahre in Tarascon und wird dort heute noch verehrt. 1187 wurden in der heutigen Krypta der Kirche Sainte Marthe, die auch ihr Wohnort gewesen sein könnte, ihre Reliquien wiederentdeckt.
Interessanterweise kommt in den Visionen der Maria Valtorta die Schilderung einer Szene vor, in der sich Jesus mit seiner Mutter, den Aposteln und den Jüngerinnen zu Fuß unterwegs befindet. Sie stoßen unerwarteterweise auf kleine Krokodile und besonders Martha hat große Angst vor diesen Tieren und fragt Jesus entsetzt, ob solche Tiere wirklich notwendig sind. Seine Antwort:
“Das müsste man den fragen, der sie erschaffen hat. Aber glaube mir, wenn er sie gemacht hat, dann ist das ein Zeichen dafür, dass sie zu etwas gut sind, und wenn sie auch nur dazu dienten, den heldenhaften Mut der Martha zu bestätigen”, sagt Jesus mit einem schelmischen Augenzwinkern.
“Oh, Herr, du scherzest mit mir und du hast recht. Aber ich habe einfach Angst und werde mich nie überwinden können.”
“Das werden wir noch sehen… Was bewegt sich dort vorne im Gebüsch?” fragt Jesus und schaut aufmerksam nach vorne…
Die Existenz von Krokodilen in der Saron-Ebene in Palästina mag zunächst erstaunlich erscheinen, wird aber von verschiedenen Quellen bestätigt, so z.B. von Plinius und durch die Jahrhunderte von mehreren Pilgern, zuletzt 1883 von Victor Guérin.
zum Valtorta-Auszug: Der heldenhafte Mut der Martha
In der folgenden Novene können wir uns an diese demütige und glaubensstarke Heilige wenden, die zu den treuen Freunden Jesu zählte:
Verehrungswürdige heilige Martha,
ich wende mich bittend an Dich und zähle in meinen Nöten und Prüfungen ganz auf Deine Hilfe. Zum Dank verspreche ich Dir, dieses Gebet überall zu verbreiten.
Demütig bitte ich Dich, mich in meinen Sorgen und Schwierigkeiten zu trösten.
Bei der großen Freude, welche Dein Herz erfüllte, als Du in Deinem Heim den Herrn der Welt aufnahmst, bitte ich Dich darum, Dich für mich und meine Familie einzusetzen, auf dass wir den Herrn in unseren Herzen aufnehmen und bewahren und so die Heilmittel für unsere Nöte zu erlangen verdienen, vor allem für die Sorge, die mich gegenwärtig bedrückt: (persönliches Anliegen nennen).
Ich flehe Dich an, Du Helferin in aller Not, hilf uns die Schwierigkeiten zu bewältigen, so wie Du den Drachen besiegtest. Amen.
Vater unser… – Gegrüßet seist du… – Ehre sei dem Vater… – 3 x: Heilige Martha, bitte für uns
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Und weil morgen, am 22. Juli, auch der Gedenktag von Maria Magdalena, der „großen Liebenden“ ist, geht’s hier noch zu dem Valtorta-Auszug mit den beiden Schwestern: