Archive for the 'Christenverfolgung' Category

Attentat in Nizza

01/11/2020

Am vergangenen Donnerstag, dem 29. Oktober 2020, wurden in der Kirche Notre Dame de l’Assomption in Nizza die drei katholischen Christen Vincent, Nadine und Simone von einem Islamisten ermordet. Mitte Oktober war bereits ein Lehrer einem ebenso abscheulichen Verbrechen durch einen Islamisten zum Opfer gefallen. Er hatte seinen Schülern im Unterricht zur Illustrierung der Pressefreiheit die Karikaturen des Blattes Charlie Hebdo gezeigt.

Einige Wochen zuvor hatte in Paris der Prozess zu den Attentaten von 2015 begonnen. In diesem Zusammenhang hatte das besagte Blatt die geschmacklosen Karikaturen erneut gedruckt, Präsident Macron die „Freiheit zur Blasphemie“ verteidigt und die Medien dies alles breit getreten: mit anderen Worten, es wurde möglichst viel Öl ins Feuer geschüttet. 

Die Reaktionen der muslimischen Welt waren abzusehen, verlaufen sie doch immer nach dem gleichen Schema: Da in den islamischen Ländern Politik und Religion nicht getrennt sind, werden dort die hiesigen Politiker als Christen verstanden. Man mag wie Macron katholisch getauft sein, aber ein Christ ist man deshalb noch lange nicht. Kein Christ kann Blasphemie verteidigen und religiöse Gefühle anderer Menschen verletzen wollen. Der Hass der Islamisten entlädt sich dann auf die Christen, wo auch immer sie zu finden sind.

All diese Mechanismen dürften einem Staatspräsidenten durchaus klar sein, und seine emotionale Rede bei der Beerdigung des geköpften Lehrers, der zu einem Helden der Republik erklärt wurde, hat einen verlogenen und bitteren Beigeschmack. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen… Aber bald sind Wahlen, und so war er auch gleich wieder in Nizza zur Stelle, wo er den Katholiken Polizeischutz versprach, während sein Premierminister den Franzosen Religionsfreiheit zusicherte.

Als ihn der Fernehsender Al-Jazeera am Samstag interviewte, hatte der französische Präsident die Unverschämtheit zu behaupten, die arabische Welt würde ihn missverstehen, so als ob er persönlich die Karikaturen gut fände, dabei wolle er nur die freie Meinungsäußerung verteidigen. Ist das nun Feigheit oder übelste Berechnung, die weiterhin den Christen den schwarzen Peter zuspielt? 

ND de l'assomption nizza

An dem Tag des Attentats in Nizza begann übrigens in der darauffolgenden Nacht das zweite „Confinement“ in Frankreich, was soviel heisst wie Hausarrest. Was die Franzosen im Frühjahr und jetzt wieder mitmachen, ist mit dem Lockdown in Deutschland kaum zu vergleichen, denn sie dürfen ihre Wohnung nur noch aus einem wichtigen Grund verlassen, müssen zu Fuß einen Radius von 1 km einhalten und das alles mit schriftlicher Bescheinigung und saftigen Strafen bis zu 6 Monate Gefängnis. Soviel zum Begriff der Freiheit des französischen Präsidenten – oder sollte man schon Diktator sagen?

Die Worte des Apostels Paulus in der Messe an diesem traurigen vergangenen Donnerstag sind sehr passend (Epheser 5,10-20):

Und nun denn, Brüder, erstarkt im Herrn und in der Festigkeit seiner Kraft! Zieht an die Vollrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegenüber den Anschlägen des Teufels! Wir haben ja nicht zu kämpfen gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Mächte, gegen die Gewalten, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die Geister des Bösen im Reich der Himmel. So legt denn an die Vollrüstung Gottes, damit ihr zu widerstehen vermögt am bösen Tag und alles zu bezwingen und zu bestehen. 

Tretet also an, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit und die Füße beschuht mit der Bereitschaft für das Evangelium des Friedens! Zu allem ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Geschosse des Bösen auszulöschen vermögt. Nehmt den Helm des Heiles und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes! 

Tut es unter lauter Beten und Flehen; betet zu aller Zeit im Geist und seid wachsam dafür in aller Beharrlichkeit und Fürbitte für alle Heiligen und auch für mich, dass mir das Wort gegeben werde beim Auftun meines Mundes, um freimütig zu künden das Geheimnis des Evangeliums, für das ich meines Amtes walte in Fesseln, damit ich mit Freimut dafür eintrete, wie es zu künden meine Pflicht ist.

Mögen die drei neuen Märtyrer sowie alle Heiligen im Himmel für uns auf Erden bitten und uns unterstützen in diesem Kampf. Heilige Jungfrau Maria, verhilf überall der Wahrheit und dem Recht zum Sieg!

Aufruf für die Kirche und für die Welt

11/05/2020

Der Aufruf „Veritas liberabit vos“ beginnt mit den folgenden Worten:

„In einer Zeit schwerster Krise erachten wir Hirten der katholischen Kirche, aufgrund unseres Auftrags, es als unsere heilige Pflicht, einen Appell an unsere Mitbrüder im Bischofsamt, an den Klerus, die Ordensleute, das heilige Volk Gottes und alle Männer und Frauen guten Willens zu richten. Dieser Aufruf ist auch von Intellektuellen, Medizinern, Anwälten, Journalisten und anderen Fachleuten unterzeichnet, die dem Inhalt zustimmen. Er kann von allen unterzeichnet werden, die ihn sich zu eigen machen möchten.“

Zu den bisherigen Unterzeichnern gehören u.a. die Monsignori Athanasius Schneider, Andreas Laun, Carlo Maria Viganò und die Kardinäle Gerhard Ludwig Müller und Joseph Zen Ze-kiun. Wir unterstützen den Aufruf.

immacolata

Sind wir Charlie?

08/01/2015

Eine Welle der Solidarität geht durch das zerbröckelnde Frankreich und die Politiker schüren und nutzen sie einstimmig. Es war schon verwunderlich, dass es so lange ruhig blieb in diesem Land, in dem rund 7,5% der Bevölkerung Muslime sind (Tendenz rapide steigend) und von denen wiederum viele zu den knapp 25% Arbeitslosen unter 25 Jahren zählen. Während Nicolas Sarkozy gewisse Problemzonen noch mit dem Karcher reinigen wollte und sich daher unter den meisten Immigranten keiner großen Beliebtheit erfreute, gelang es François Hollande mit schleimigen Versprechungen deren Wählerstimmen einzufangen.

Spätestens nach dem Einstieg der Grande Nation in den Kampf gegen die IS-Kämpfer im September 2014 (angeblich um den islamistischen Terrorismus zu bekämpfen) war klar, dass in Frankreich jederzeit ein Pulverfass hochgehen kann, und das ist nun gestern in Paris geschehen. Getroffen hat es Mitarbeiter einer satirischen Zeitschrift, die sich gerne an den großen Religionen gütlich taten und gelegentlich durchaus die Grenzen des Humors in Richtung Gehässigkeit überschritten. Während beleidigte Christen sich meist nicht einmal verbal zur Wehr setzen, weiss heute jeder, dass man sich in Lebensgefahr begibt, wenn man sich an den Inhalten des Islam vergreift. Die Mitarbeiter von ‚Charlie Hebdo‘ haben diese Gefahr vielleicht unterschätzt und sind nun dem kaltblütigen Hass zum Opfer gefallen.

Und schon geht es von allen Seiten los: Einflussreiche aller Religionen und Nationen spulen wie unter Hypnose die übliche Floskel ab: solche extremistischen Terrorakte hätten mit dem Islam nichts zu tun. Man kann es nicht mehr hören! Wo sind die öffentlichen Personen, die sich trauen, das Kind beim Namen zu nennen? Wird nicht grade großsprecherisch die Meinungs- und Pressefreiheit verteidigt, sind wir nicht alle Charlie, wie es in Frankreich allenthalben tönt? Die Empörung über das Attentat unter den Franzosen ist groß und vermutlich auch ein Ventil dafür, was in diesem Land schon lange vor sich hin gärt und leider außer von der extremen Rechten nicht thematisiert wird: die Unzufriedenheit bzw. Angst und Unsicherheit großer Teile der Bevölkerung gegenüber den nordafrikanischen, muslimischen Immigranten. Bereits heute kommt es zu wütenden Gegenangriffen an Moscheen, einer zweiten Schießerei in Paris usw. und alles könnte sich weiter hochschaukeln. 

Traurig ist auch sehr, dass die verabscheuungswürdigen Gewalttaten durch Muslime an Zigtausenden von friedlichen christlichen Kindern, Frauen und Männern in großen Teilen der Welt, vor allem in jüngster Zeit im Irak, in der Mainstream-Presse und in der Bevölkerung so gut wie keinen Widerhall erfahren, während die gestern ermordeten Journalisten bereits als Märtyrer bezeichnet werden. Was hat sich eigentlich geändert in den letzten 2000 Jahren?

Eine gute Nachricht zu Pastor Irani:

08/01/2015

Die internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGfM) meldet folgendes:

– die lange verweigerte Operation wurde gewährt

– die Kreuzigung nach § 190 wurde abgewendet

– die Erweiterung von 6 auf 12 Jahre Haft wurde rückgängig gemachtDas Engagement der IFfM und aller Mitmacher hat sich gelohnt, toll! Hoffentlich kommt er ganz frei. 

Hier das Video zur Lichterkette in Hamburg im November 2014:  

Wie steht es um das Kloster Mor Gabriel?

13/11/2014

Auf der IGfM-Seite gibt es einen neuen Bericht vom 10. Oktober 2014 zur Lage des bedrohten Klosters in der Türkei und zur Situation der Christen in der Türkei: so steht z.B. im Ausweis die Religionszugehörigkeit!

Mor Gabriel

Von der laut Gesetz vorgesehenen Religionsfreiheit keine Spur in diesem Land, in dem rund 98% der Bevölkerung Muslime sind und das sich um einen EU-Beitritt bemüht. Gebe Gott, dass es nie dazu kommt.

Weitere Artikel zum Thema:

Unterstützung für Mor Gabriel

Erdogan Besuch 2011 und Interview mit Volker Kauder

Mor Gabriel gibt nicht auf

Webseite: nordirak-turabdin.de

Iran: Pastor Behnam Irani ist immer noch in Haft,

14/10/2014

er wurde/wird gefoltert und dabei schwer verletzt. Ihm droht die Todesstrafe, eventuell Kreuzigung!  Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGfM) setzt sich weiter für ihn ein, wir sollten sie dabei unterstützen und den Pastor unbedingt in unsere Gebete einschließen. 

Benham-Irani

UPDATE VOM 30. OKTOBER 2014: Laut IGfM wurde der Pastor am 19. Oktober zu 12 Jahren Haft und Verbannung verurteilt. Die Strafe soll er 1000 Kilometer von seiner Familie entfernt verbüßen.

Spendenaufruf Kirche in Not Frankreich

27/09/2014

Die Christen im Irak brauchen dringend unsere Hilfe. Dort ist es bereits Winter, die Menschen sind in Flüchtlingscamps oder in beengten Räumlichkeiten untergebracht und brauchen unbedingt winterresistente Unterkünfte, Kleidung usw. Der französische Zweig von ‚Kirche in Not‘, AED = Aide à l’Eglise en Detresse, ruft daher zu einer Spendenaktion auf. 

Auf der französischen Seite von Kirche in Not lässt sich schnell und sicher per Kreditkarte spenden. Man kann einen Betrag auswählen oder einen freien Betrag („autre montant“) angeben. Nachdem die Angaben zur eigenen Person ausgefüllt sind, auf „Je confirme mon don“ klicken, dann geht das Fenster mit den Angaben für die Zahlung auf. HIER geht’s zur Seite.

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Gebet für die verfolgten Christen

25/08/2014

Allgütiger Gott,

Wir bitten Dich für unsere Brüder und Schwestern, die wegen ihres Glaubens verfolgt und getötet werden: Gib ihnen Kraft, damit sie in ihrer Bedrängnis die Hoffnung nicht verlieren. Öffne Wege, damit sie leben können.

Wir bitten Dich auch für die Verfolger: Öffne ihr Herz für das Leid, das sie anderen antun, und für Deine Gnade, die uns Menschen allein bekehren kann. 

Wir bitten Dich für alle, die aus religiösen, politischen oder rassistischen Gründen verfolgt werden: Sieh auf das Unrecht, das ihnen widerfährt und schenke ihnen deine Nähe.

Wir bitten auch für die Kirche: Stärke unseren Glauben durch das Zeugnis unserer bedrängten Brüder und Schwestern. Mach uns empfindsam für die Not aller Unterdrückten und entschieden im Einsatz gegen jedes Unrecht.

Wir bitten für alle, die mit dem Opfer ihres Lebens Zeugnis für dich abgelegt haben: Lass sie deine Herrlichkeit schauen.

Gott unser Vater, im Gebet tragen wir das Leiden der Verfolgten vor dich und die Klage derer, denen die Sprache genommen wurde. Wir vertrauen auf dein Erbarmen und preisen deine Güte durch Christus unseren Herrn und Gott.

Amen.

(Das Gebet kursiert im Internet/ per Mail, die Quelle ist uns leider unbekannt. Falls jemand die Herkunft kennt, bitte Kommentar hier schreiben, wir tragen das dann nach.)

Chrétiens-Irak

Predigt zur Situation im Irak

08/08/2014

Am Sonntag 3. August, wurde in der Manresamesse die Predigt von Pfarrer Moses Dogan, Priester der Syrisch-Orthodoxen Kirche St. Maria und St. Shmuni, beim Gottesdienst für die verfolgten Christen im Irak und Syrien am Nachmittag in St. Petri / Hamburg vorgelesen. Pfarrer Dogan hat sie hier zur Veröffentlichung frei gegeben.

Petition für die Christen im Irak

28/07/2014

Bitte HIER UNTERSCHREIBEN