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Woher kommt der Mensch? (2)

11/08/2009

Eine Abstammungslehre, die mit der Bibel im Einklang stehen könnte, hat der Biologe Dr. Hermann Poppelbaum 1928 in seinem Buch ‚Mensch und Tier‘ veröffentlicht. Er plädiert dafür, sich von dem althergebrachten Gedanken, dass das Niedere unentwickelt und das Höhere entwickelt sei, freizumachen und legt dar, dass ein Fortschritt in der leiblichen Entwicklung mit einer Einbuße erkauft wird.

Die menschlichen Hand zum Beispiel ist, leiblich gesehen, eine primitivere Bildung als alle Tierextremitäten wie Flügel, Pranke, Flosse usw., weil sie weniger spezialisiert ist. Das Geheimnis ihrer Vielseitigkeit liegt eben in diesem Stehenbleiben der Entwicklung,  sie hat nun durch die Hinzuziehung von künstlichen Instrumenten (Ruder zum Schwimmen etc.) einen erhöhten Handlungsspielraum.

Poppelbaum geht also von einem Stehenbleiben der menschlichen Bildung aus, er nennt dies  ‚Stauungsprinzip‘: „Der Mensch hat in seinem Leibe die Möglichkeit zur Tierbildung, aber sie ist zurückgestaut und kommt nicht zutage.“ Demnach ist auch der Tierkopf das fortentwickelte, der menschliche Kopf das zurückgebliebene Gebilde: „Dem Menschenhaupt fehlt, was dem Tier so überreichlich gegeben ist“ (ausgeprägtes Maul, Gebiss usw.), der Tierkopf stellt sich sozusagen als Verzerrung des menschlichen Urbildes dar.

Weiterhin fragt sich der Biologe, ob die heutzutage verwendeten Ahnenformen wirklich ein solches sind, da sie – trotz sogenannter primitiver Merkmale – durchgebildet, hochentwickelt und  ‚fertig‘ waren und die oben beschriebene ‚Primitivität‘ des Menschen bisher nicht berücktsichtigt wurde. Er geht davon aus, dass die Urformen der höheren Tiere dem menschlichen Bild ähnlicher waren als der heutigen tierischen Form.

Wie sieht nun der zeitliche Ablauf seiner Meinung nach aus?

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