zum Evangelium vom 8. Juli 2012: Markus 6,1b.2-6.
31. Dezember [1943]
Jesus sagt:
Markus sagt im Kap. 6, Vers 5 seines Evangeliums: „Und er konnte dort keine Wunder wirken und heilte nur wenige Kranke“.
Mit wie großer Liebe war Ich in Mein Vaterland gekommen. Das kann nur der verstehen, der an die Vollkommenheit des Gott-Menschen denkt, der die menschlichen Leidenschaften sublimiert und geheiligt hat, wie es Seiner Natur entsprach. Gott verleugnet und verbietet eure Gefühle nicht, wenn sie aufrichtig und heilig sind. Er verurteilt einzig und allein die, welche ihr fälschlich Gefühle nennt, die aber in Wirklichkeit Abirrungen sind.
Ich liebte also mein Vaterland, und in ihm mit besonderer Liebe Meine Heimatstadt. Jeden Tag kehrte Mein Herz in liebevollen Gedanken nach Nazaret zurück, von wo Ich ausgegangen war, um zu evangelisieren, und Ich kehrte auch tatsächlich dorthin zurück, weil Ich es segnen und heiligen wollte, obwohl Ich wußte, dass es sich gegen Mich verschlossen hatte und Mir feindselig gegenüber stand. Wenn Ich auch überall Meine Wundermacht reichlich ausübte, so hätte Ich doch gewünscht, dass diese Macht in Nazaret keinen einzigen Fall physischer, seelischer und geistiger Krankheit ungeheilt ließe, Ich hätte gern jegliches Elend getröstet, jedem Herzen Licht geschenkt.
Aber der Unglaube Meiner Mitbürger stand dagegen. Deswegen wurde nur den wenigen, die mit Glauben und ohne hochmütiges Urteil zu Mir kamen, das Wunder gewährt.
Ihr klagt Mich so und sooft an, nicht auf euch zu hören und euch nicht zu erhören. Aber prüft euch, Meine Kinder. Wie kommt Ihr denn zu Mir? Wo findet sich in euch jener beständige, absolute, unschuldige Kinderglaube, der weiß, dass der ältere Bruder, der liebevolle Vater, der geduldige Großvater ihm helfen und ihn in seinen kindlichen Bedürfnissen zufriedenstellen können, weil sie das Kind sehr liebhaben? Bin Ich nicht unter euch so fremd, wie Ich es in Nazaret war, von wo der Unglaube und die Kritiksucht Mich als Bürger vertrieben?
Ihr betet. Es gibt noch einige, die beten. Aber während ihr eine Gnade von Mir erbittet, denkt ihr schon, ohne euch das selbst einzugestehen, aber im tiefsten Herzen denkt ihr doch: „Gott hört mich nicht. Diese Gnade kann Gott mir ja doch nicht gewähren“.
Er kann nicht! Was kann Gott nicht! Bedenkt, dass Er das Universum aus dem Nichts geschaffen hat, bedenkt, dass Er seit Jahrtausenden die Planeten in die Räume schleudert und ihre Bahnen regelt, bedenkt, dass Er die Gewässer ohne Barrieren und Dämme an ihren Uferstränden festhält, bedenkt, dass Er aus dem Schlamm euren Organismus geschaffen hat, bedenkt, dass in diesem Organismus ein Samen und einige Blutstropfen, die sich vermischen, einen neuen Menschen hervorbringen, der in seiner Heranbildung unter dem Einfluß von Sternphasen steht, die, wenn auch tausende Kilometer entfernt, sich dennoch nicht außerhalb dieses Werks der Formung eines Wesens befinden, wie sie auch mit ihrem Äther und ihrem Auf- und Untergehen an euren Himmeln das Keimen des Getreides und die Baumblüte regeln; bedenkt, dass Er in Seiner weisen Macht die Blumen erschaffen hat, die mit ihren Organen andere Blumen zu befruchten geeignet sind, die ihrerseits von Winden und Insekten bestäubt werden.
Bedenkt, dass es nichts gibt, das nicht von Gott erschaffen, und von der Sonne bis zum Protozoon (Urtierchen) so vollkommen erschaffen wurde, dass ihr einer solchen Vollkommenheit nichts hinzufügen könnt. Bedenkt, dass Seine Weisheit von der Sonne bis zum Protozoon alle Lebensgesetze angeordnet hat, und überzeugt euch doch, dass Gott nichts unmöglich ist, der nach Seinem Belieben über alle Kräfte des Kosmos verfügen, sie vermehren, sie anhalten, sie beschleunigen kann, wenn nur Sein göttlicher Gedanke das beschließt.
Wie oft im Laufe der Jahrtausende sind nicht die Bewohner der Erde von Gestirnsphänomenen unbegreiflicher Großartigkeit verblüfft worden: Meteore mit seltsamen Lichtern, Mitternachtssonne, Kosmeten und Gestirne, die wie Blumen in einem Garten, in Gottes Garten, entstehen und wie ein Kinderspiel, um euch in Erstaunen zu setzen, in die Räume geschleudert werden?!
Eure Wissenschaftler geben gewichtige Erklärungen von Disgregationen und Zellennukleationen oder Gestirnskörpern ab, um die unbegreiflichen himmlischen Vorgänge menschlich zu machen. Nein. Schweigt. Sagt ein einziges Wort: Gott. Er ist der Bildner dieser leuchtenden, kreisenden, glühenden Leben! Gott ist es, der euch Vergeßlichen als Mahnung sagt, dass Er hinter den Nordlichtern, den sprühenden Meteoren steht, die den von ihnen durchfurchten Äther saphirblau, smaragdgrün, rubinrot oder topasgold färben, hinter den Kometen mit dem flammenden Schweif, der wie die Schleppe einer himmlischen Königin über die Firmamente wogt, hinter dem Sich-Öffnen eines neuen Sternenauges am Himmelsgewölbe, hinter dem Kreisen der Sonne, das in Fatima wahrzunehmen war, um euch von Gottes Wollen zu überzeugen. Alle eure anderen Induktionen sind Qualm menschlicher Wissenschaft, um mit ihrem Qualm vernebeln sie den Irrtum.
Alles ist Gott möglich. Aber was euch betrifft, so sollt ihr wissen, dass Gott von euch einzig und allein Glauben fordert, um Selbst zu handeln. Mit eurem Mißtrauen setzt ihr einen Damm gegen Gottes Allmacht. Aber eure Gebete sind von Mißtrauen verseucht. Ich zähle schon gar nicht die, die nicht beten, sondern fluchen.
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Auszug aus “Die Hefte 1943″ von Maria Valtorta. Veröffentlicht mit Genehmigung des Herausgebers Centro Editoriale Valtortiano srl. Isola del Liri (FR), www.mariavaltorta.com, dem die Rechte für die Werke Maria Valtortas gehören. Um die Bücher Maria Valtortas in deutscher Sprache zu erwerben bitte wenden an den Parvis-Verlag, 1648 Hauteville, Schweiz: book@parvis.ch, www.parvis.ch
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Das Sonnenwunder von Fatima
Das Wunder am gelähmten Kinde
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Kommt doch, arme Kinder, kommt zu Mir
Jesus betet in der Nacht
Ihr folgt den Stimmen der Unordnung