(zum Sonntags-Evangelium vom 27. Februar 2011: Matthäus 6,24-34)
Jesus sagt:
„(…) [Der Schöpfer Gott] hat nicht allein die Gräser der Wiesen erschaffen. Nicht allein die Kornerträge der Felder. Nicht allein die Weinstöcke und die Ölbäume, nicht allein die Obstbäume und -sträucher. Er hat vielmehr dieses und jenes geschaffen und dazu die freudespendenden Gewächse, die Blumen, die nützlichen Gewächse, die euch Holz für die Häuser spenden, die Heilpflanzen, die euch die notwendigen Säfte zur Heilung von Krankheiten spenden.
Er hat nicht allein die friedlichen Wiederkäuer geschaffen, sondern auch die geschwinden Pferde. Nicht allein die Vögel, sondern auch die Fische. Nicht allein die leicht zähmbaren Tiere, sondern auch die, welche in ihrem Wildleben für die Reinigung der Felder und Wälder nützlich sind. Auch die Schlange, die verfluchte, mit viel Gift ausgestattete Schlange, ist ja wegen des Giftes, das manche peinvollen Krankheiten heilt, nützlich.
Und alle diese Arten gehorchen aus dem Grunde, aus dem sie erschaffen wurden, dem Befehl, der ihnen erteilt worden war. Angefangen von der Sonne bis zum kleinen Mückchen gibt es keines, das da sagt: „Ich will das tun, was mir beliebt“. Nein, mit ihren Stimmen der Wärme, wenn sie Sterne sind, ihren Säften, wenn sie Pflanzen sind, ihren Lauten, wenn sie Tiere sind, und mit ihrem ruckartigen Schnellen, wenn sie lautlose Tiere wie die Fische sind, sagen sie: „Ja, unser Schöpfer, hier sind wir. Für diesen Zweck hast Du uns erschaffen, und so tun wir dieses zu Deiner Ehre“.
Bedenkt doch, ihr Menschen, was geschähe, wenn die Erde als ungeheurer Meteor sich dagegen auflehnen würde, nicht mehr auf der ihr angewiesenen Bahn in den Himmeln zu laufen? Dann würde eine Hemisphäre verbrennen, und die andere vereisen. Auf der einen wäre ewige Finsternis und deshalb wegen der Dunkelheit und dem Frost Tod aller Lebewesen und Vegetation. Auf der anderen wäre ewiges Licht und Hitze und deshalb wegen des Übermaßes an Leben und Hitze Tod allen Lebens.
Bedenkt doch, ihr Menschen, was es wäre, wenn die Schafe keine Wolle, die Kühe keine Milch, die Bäume keine Frucht mehr gäben, und so fort. Und dass auch, wenn Tiere, Pflanzen und Sterne eurem Beispiel folgen würden, ein Chaos euch in unvorstellbares Grauen stürzen würde, wo doch alles, außer euch, in der gottgegebenen Ordnung fortschreitet.
Ebenso wie der Schöpfer dafür vorsorgt, sorgt Er auch hinsichtlich der Menschheit vor. Seine hochheilige Einsicht weiß, dass für das Wohlergehen der Erde so und so viele Denker, so und so viele Wissenschaftler, so und so viele Krieger, so und so viele Arbeiter, und hinsichtlich der Temperamente, so und so viele Wagemutige, so und so viele Sanftmütige, so und so viele Aktive und so und so viele Kontemplative notwendig sind. Und so fort.
Die Seelen beenden ihre Frist, einen Körper zu beleben und kehren zu Gott zurück, um je nach ihren Verdiensten ihrer Bestimmung zugeführt zu werden. Gott erschafft neue Seelen, um die Anzahl der Geschöpfe, die die Erde bevölkern sollen, aufrecht zu erhalten. Das ist die erste Operation göttlicher Ordnung. Die zweite ist die, je nach der von Ihm erkannten Notwendigkeit, um der Harmonie im Menschengeschlecht willen eine besondere Kategorie zahlreicher als eine andere zu erschaffen, damit eines dem anderen wie bei ineinander greifenden Zahnrädern diene und so das riesige Werk reibungs- und schadlos laufen kann.
So wirkt Gott. Und wenn ihr so in der Ordnung gehorchtet, würde alles vorwärts gehen. Aber ihr lehnt euch dagegen auf.
Wer von euch ist mit seinem Los zufrieden? Keiner. Wenigstens sehr wenige. Immer unruhig, von den Leidenschaften beherrscht, gottvergessen oder sehr lau in der Gottesverehrung, folgt ihr den Stimmen der Unordnung und schafft die Unordnung. (…)“
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Auszug aus “Die Hefte 1944″ von Maria Valtorta. Veröffentlicht mit der Genehmigung des Herausgebers Centro Editoriale Valtortiano srl. Isola del Liri (FR), www.mariavaltorta.com, dem die Rechte für die Werke Maria Valtortas gehören. Um die Bücher Maria Valtortas in deutscher Sprache zu erwerben bitte wenden an den Parvis-Verlag, 1648 Hauteville, Schweiz: book@parvis.ch, www.parvis.ch
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Vision der Hildegard von Bingen