Posts Tagged ‘Himmelsmutter’

8. September: Fest Mariä Geburt

07/09/2011

Sagt an, wer ist doch diese, die auf am Himmel geht,
die überm Paradiese als Morgenröte steht?
Sie kommt hervor von ferne;
es schmückt sie Mond und Sterne,
die Braut von Nazareth.

Sie ist die reinste Rose, ganz schön und auserwählt,
die Magd, die makellose, der sich der Herr vermählt.
O eilet, sie zu schauen, die schönste aller Frauen,
die Freude aller Welt.

Sie ist der Himmelsheere, der Engel Königin,
der Heilgen Lust und Ehre, der Menschen Trösterin,
die Zuflucht aller Sünder, die Hilfe ihrer Kinder,
die beste Mittlerin.

(von Johann Khuen 1638 während der Schrecken des Dreissigjährigen Krieges geschrieben)

Valtorta-Auszug: Maria kann die Zweitgeborene des Vaters genannt werden

Valtorta-Auszug: Um Fleisch zu werden, bedurfte ich einer Mutter


Ein sicherer Weg

18/08/2011

Dort, wo Maria ist, kann der Teufel nicht weilen. Daher ist es ein unfehlbares Kennzeichen, dass man vom guten Geist geführt wird, wenn man eine große Andacht zu dieser guten Mutter hat, oft an sie denkt und oft von ihr spricht. (…) Wie das Atmen ein sicheres Zeichen ist, dass der Körper lebt, so ist der häufige Gedanke an Maria und ein oft wiederholtes Gebet zu ihr ein sicheres Merkmal, dass die Seele, frei von der Sünde, das Leben der Gnade bewahrt hat.


Da Maria allein alle Häresien besiegt und vernichtet hat, wie die Kirche und der Heilige Geist bekennen: Sola cunctas haereses interemisti in universo mundo, wird ein getreuer Verehrer Mariä, obwohl die Kritiker dies nicht anerkennen wollen, niemals in eine Häresie oder einen Glaubensirrtum verfallen, wenigstens nie in formeller Weise. Er mag materiell irren, die Lüge für Wahrheit, den bösen Geist für den guten halten, wenn auch nicht so leicht als ein anderer; früher oder später wird er aber seinen Fehler und seinen materiellen Irrtum erkennen, und wenn er ihn erkannt hat, nie und nimmer hartnäckig darauf bestehen oder daran festhalten.

Auszug aus “Das Goldene Buch” vom hl. Ludwig Maria Grignion v. Montfort, zu beziehen über den Lins-Verlag,  A-6804 Feldkirch

Besondere Aufgaben Mariä für die letzten Zeiten

Maria von Nazareth spricht sich mit Joseph aus

18/12/2010
(zum Sonntags-Evangelium vom 19. Dezember 2010: Matthäus 1,18-24)

Nach 53 Tagen zeigt die Mutter sich wieder mit der folgenden Vision, die ich nach ihrer Anweisung in dieses Buch einfügen soll. Die Freude erneuert sich in mir. Denn Maria sehen heißt Freude besitzen.

Ich sehe also das Gärtlein von Nazareth. Maria spinnt im Schatten eines dicht belaubten Apfelbaums, der voll beladen ist mit Früchten, die sich zu röten beginnen und rosig und rund wie Kinderbäcklein sind.


Aber Maria ist es durchaus nicht rosig zumute. Die schöne Farbe, die ihre Wangen in Hebron belebte, ist verschwunden. Ihr Antlitz ist bleich wie Elfenbein. Nur die Lippen zeichnen einen Bogen von bleichem Korall. Unter den gesenkten Wimpern liegen zwei dunkle Schatten, und die Augenränder sind geschwollen wie bei jemandem, der geweint hat. Ich sehe ihre Augen nicht, denn ihr Haupt ist nach vorne geneigt. Ihre Aufmerksamkeit ist auf ihre Arbeit gerichtet und mehr noch auf betrübliche Gedanken, denn ich höre sie seufzen wie jemanden, der im Herzen schmerzlich leidet. Sie ist weiß gekleidet, in weißes Linnen; es ist sehr warm, obwohl die noch volle Frische der Blumen mir sagt, dass es Morgen sein muss. Ihr Haupt ist unbedeckt, die mit dem von einem leichten Wind bewegten Blätterwerk des Apfelbaumes spielt und wie mit Lichtbündeln bis zur braunen Erde der Blumenbeete vordringt, zeichnet Lichtkreise auf ihr blondes Haupt, und die Haare leuchten dort wie Dukatengold.

Vom Haus her dringt kein Geräusch, ebensowenig von den benachbarten Gärten. Man hört nur das Murmeln eines kleinen Wasserrinnsals, das hinten im Garten in ein Becken plätschert.

Ein kräftiges Klopfen an der Außentür des Hauses lässt Maria auffahren. Sie legt Spinnrocken und Spindel nieder und geht, um zu öffnen. Wenn auch ihr Gewand noch so locker und weit ist, es gelingt ihm nicht vollständig, die Rundung des Leibes zu verbergen.

Vor ihr steht Joseph. Maria erbleicht bis zu den Lippen. Jetzt gleicht ihr Antlitz einer Hostie, so blutleer ist es. Maria schaut ihn an mit einem traurigen, fragenden Blick. Joseph sieht sie an mit fast flehenden Augen. Schweigend schauen sie sich an. Maria öffnet den Mund: „Zu dieser Stunde, Joseph? Brauchst du etwas? Was willst du mir sagen? Komm!“

Joseph tritt ein und schließt die Tür. Er spricht noch nicht.

„Sprich, Joseph! Was willst du von mir?“

„Dein Verzeihen.“ Joseph beugt sich nieder, als wollte er niederknien. Aber Maria, sonst immer so zurückhaltend, ihn zu berühren, fasst ihn entschlossen bei den Schultern und hindert ihn daran. Die Farbe im Antlitz Marias wechselt ständig. Bald ist sie ganz rot, bald schneeweiß wie vorher.

„Nicht Verzeihen! Ich habe dir nichts zu verzeihen, Joseph. Ich kann dir immer nur danken für alles, was du hier drinnen während meiner Abwesenheit getan hast, und für die Liebe, die du mir entgegenbringst.“

Joseph schaut sie an, und ich sehe, wie sich zwei große Tränen in der Höhlung seiner tiefen Augen bilden; sie stehen wie auf dem Rand eines Gefäßes und rollen dann über Wangen und Bart. „Verzeih, Maria! Ich habe dir misstraut. Jetzt weiß ich (Matth 1, 19-24). Ich bin nicht würdig, einen solchen Schatz zu besitzen. Ich habe gegen die Liebe gefehlt, ich habe dich in meinem Herzen angeklagt. Ich habe dich ungerechterweise angeklagt, denn ich habe dich nicht nach der Wahrheit gefragt. Ich habe gegen das Gesetz Gottes gefehlt, weil ich dich nicht geliebt habe, wie ich mich selbst geliebt hätte…“ (Lev 19,18).

„Oh! Nein! Du hast nicht gefehlt!“

„Doch, Maria! Wenn ich eines solchen Fehlers angeklagt worden wäre, hätte ich mich verteidigt. Du jedoch… Ich habe dir nicht ermöglicht, dich zu verteidigen, denn ich war daran, Entscheidungen zu treffen, ohne dich zu fragen. Ich habe gegen dich gefehlt, weil ich dich mit meinem Verdacht beleidigt habe. Schon ein Verdacht ist eine Beleidigung, Maria. Wer Verdacht schöpft, versteht nicht. Ich habe dich nicht verstanden, wie ich hätte sollen. Aber um des Schmerzes willen, den ich gelitten habe… drei Tage der Qual, verzeih mir, Maria!“


„Ich habe dir nichts zu verzeihen. Im Gegenteil: Ich bitte dich um Verzeihung für den Schmerz, den ich dir bereitet habe.“

„O ja, das war ein Schmerz! Welch ein Schmerz! Schau: Heute morgen hat man mir gesagt, dass ich um die Schläfen weiß geworden bin, dass ich im Gesicht Falten habe. Um mehr als zehn Lebensjahre bin ich in diesen Tagen älter geworden! Aber warum, Maria, bist du so demütig gewesen, vor mir, deinem Bräutigam, deinen Ruhm zu verbergen, und hast gestattet, dass ich dich verdächtige?“

Joseph kniet nicht mehr, aber er steht so gebeugt da, dass es fast so scheint. Maria legt ihre kleine Hand auf sein Haupt und lächelt. Sie scheint ihm zu verzeihen und sagt: „Wenn meine Demut nicht vollkommen gewesen wäre, hätte ich nicht verdient, den zu empfangen, der kommt, die Schuld jenes Hochmuts zu tilgen, der den Menschen zugrunde gerichtet hat. Und dann  habe ich gehorcht… Gott hat diesen Gehorsam von mir verlangt. Er hat mich sehr viel gekostet… um deinetwillen, um des Schmerzes willen, den du erlitten hast. Aber ich konnte nur gehorchen. Ich bin die Magd Gottes, und die Diener widersprechen den Anordnungen nicht, die sie erhalten. Sie führen sie aus, Joseph, auch wenn es sie blutige Tränen kostet.“ Maria weint leise, während sie spricht. So still, dass Joseph, gebeugt wie er ist, es erst bemerkt, als eine Träne zu Boden fällt.

Da erhebt er das Haupt, und – es ist das erste Mal, dass ich ihn dies tun sehe – er nimmt die zarten Hände Marias in seine braunen, starken Hände und küsst die Spitzen der zarten Finger, die wie Pfirsichknospen aus den umschließenden Händen Josephs hervorragen.

„Aber jetzt muss vorgesorgt werden, weil… „Joseph spricht nicht weiter, sondern blickt auf den Leib Marias. Sie wird purpurrot und setzt sich sogleich, um ihre Körperformen nicht so seinem Blick auszusetzen. „Es muss schnell etwas geschehen. Ich werde hierherkommen. Wir werden die Ehe schliessen… (Matth 1,24) in der kommenden Woche… passt es dir?“

„Alles, was du tust, ist gut, Joseph. Du bist der Hausherr, ich deine Dienerin.“

„Nein. Ich bin dein Diener. Ich bin der glückliche Knecht meines Herrn, der in deinem Schoß heranwächst. Du bist gebenedeit unter allen Frauen Israels. Heute abend werde ich die Verwandten benachrichtigen und dann…, wenn ich hier sein werde, werden wir alles vorbereiten für sein Kommen… Oh! Wie werde ich Gott in meinem Haus empfangen können? Gott in meinen Armen? Ich werde sterben vor Freude! … Ich werde nie wagen, ihn zu berühren! …“

„Du wirst es können, wie ich es können werde, durch die Gnade Gottes.“

„Aber du bist du! Ich bin ein armer Mensch, der ärmste der Söhne Gottes… !“


„Jesus kommt für uns Arme, um uns reich zu machen in Gott; er kommt zu uns beiden, denn wir sind die Ärmsten und erkennen an, es zu sein! Freue dich, Joseph! Der Stamm Davids hat den erwarteten König, und unser Haus wird prächtiger sein als der Königspalast Salomons; denn hier wird der Himmel sein. Wir werden mit Gott das Geheimnis des Friedens teilen, das die Menschen später kennen werden. Er wird unter uns aufwachsen, und unsere Arme werden die Wiege des heranwachsenden Erlösers sein, und unsere Mühen werden ihm das Brot sichern… Oh, Joseph, wir werden die Stimme Gottes vernehmen, die „Vater und Mutter“ zu uns sagen wird! Oh!“ Maria weint vor Freude: ein glückliches Weinen!

Und Joseph kniet jetzt zu ihren Füssen und weint, das Haupt fast in ihrem weiten Gewand verborgen, das in Falten auf den armen Ziegelboden des Zimmers fällt.

Hier endet die Vision.

Auszug aus “Der Gottmensch“, Band I von Maria Valtorta. Veröffentlicht mit der Genehmigung des Herausgebers Centro Editoriale Valtortiano srl. Isola del Liri (FR), www.mariavaltorta.com, dem die Rechte für die Werke Maria Valtortas gehören. Um die Bücher Maria Valtortas in deutscher Sprache zu erwerben bitte wenden an den Parvis-Verlag, 1648 Hauteville, Schweiz: book@parvis.ch, www.parvis.ch

Die Passionszeit des heiligen Joseph

15. September: Gedächtnis der Schmerzen Mariens

15/09/2010

Die Sieben Schmerzen Mariens sind:

1. die Weissagung Simeons; 2. die Flucht nach Ägypten; 3. das dreitägige Suchen nach Jesus bei der Wallfahrt zum Tempel; 4. der Weg nach Golgota; 5. die Kreuzigung Jesu; 6. die Abnahme Jesu vom Kreuz; 7. die Grablegung Jesu.

Mater Dolorosa (Jusepe de Ribera)

Allmächtiger Gott,

du hast der Mutter Jesu die Kraft verliehen,

unter dem Kreuz zu stehen

und das Leiden ihres Sohnes zu teilen.

Hilf uns, täglich unser Kreuz anzunehmen,

damit wir auch an der Auferstehung

unseres Herrn Jesus Christus teilhaben,

der in der Einheit des Heiligen Geistes

mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

Die Kreuzigung unseres Herrn Jesus Christus

Rosenkranz von den Sieben Schmerzen

8. September: Fest Mariä Geburt

07/09/2010

„Das Heil der Welt liegt in Maria“

4. Juli 1943

Jesus sagt:

„Die Eucharistie ist Mein Blut und Mein Fleisch. Aber habt ihr je bedacht, dass dieses Blut und dieser Leib von dem Blut und der Milch Mariens gebildet wurden?

Sie, die Allerreinste, die in ihrem Schoße den Himmel empfing und das göttliche Wort des Vaters nach der göttlichen Hochzeit mit dem Heiligen Geist mit der unbefleckten Weiße ihres Fleisches umkleidete, hat sich nicht darauf beschränkt, den Heiland auf die Welt zu bringen. Sie hat Ihn mit ihrer Muttermilch genährt. Daher saugt auch ihr Menschen, die ihr euch von Mir nährt, die Milch Mariens, die zu Meinem Blut wurde, in euch auf.

Die jungfräuliche Milch. Wie könnt ihr denn so häufig Sklaven des Fleisches bleiben, wo doch zusammen mit Meinem Blut jene unbefleckte Milch in euch herabfliesst? Das ist, als ob ein Springbrunnen himmlischer Reinheit seine Fluten in euch ergösse. Und ihr verbleibt davon nicht gereinigt? Wie könnt ihr so sein, wenn in euch die Milch der Jungfrau und das Blut des Erlösers zirkuliert? Wenn ihr zu Meinem Tisch hintretet, ist es so, als ob ihr euren Mund an die keusche Brust der himmlischen Mutter legtet.

Denkt doch daran, ihr Kinder, die ihr Uns so wenig liebt. Ich bin froh, dass ihr an jener Brust, die Mich genährt hat, saugt. Aber ich möchte, dass in euch das Leben sich aufbaut wie bei Kindern, die an der Mutterbrust genährt werden. Ich möchte, dass ihr wachst und kräftig werdet. Die Milch der Amme überträgt außer dem physischen Leben auch sittliche Neigungen. Wie könnt ihr also, die ihr an dieser reinsten Brust genährt werdet, nicht auch geistige Ähnlichkeit von Maria annehmen? Sie drückt euch an ihr Herz, so abgezehrt, krank und schmutzig ihr auch seid. Sie reinigt euch, nährt euch und trägt euch zu ihrem Erstgeborenen, denn sie möchte, dass ihr Ihn liebt.

Ohne die Fürsorge Mariens und die Gebete Mariens würde es die menschliche Rasse nicht mehr geben. Ich würde sie auslöschen, denn eure Lebensweise hat die Tiefe des Bösen erreicht, und die göttliche Gerechtigkeit ist verletzt, die göttliche Geduld erschöpft, und die Bestrafung steht euch bevor. Aber da ist Maria, die sie mit ihrem Mantel abhält, und wenn Ich auch mit einem einzigen Blick das Paradies auf die Knie niederfallen und die Gestirne erzittern lassen kann, so vermag Ich nichts gegen meine Mutter.

Ich bin ihr Gott, aber Ich bin immer auch ihr kleines Kind. An diesem Herzen habe Ich in meinem ersten Kindesschlummer und im letzten meines Todes geruht, und von diesem Herzen kenne Ich alle Geheimnisse. Ich weiß also, dass es der Mutter des Menschengeschlechtes, seiner wahren Mutter, die unaufhörlich hofft, euch zu ihrem göttlichen Sohn führen zu können, ein durchdringender Schmerz wäre, euch zu strafen.

Ich bin ihr Gott, aber Sie ist meine Mutter. Und Ich, der Ich in allem vollkommen bin, bin euch auch darin Lehrmeister: in der Liebe zur Mutter. Dem, der in der Welt noch glaubt, sage Ich: „Das Heil der Welt liegt in Maria.“

 

Fra Angelico

Wenn ihr wüsstet, wie Gott sich angesichts der immer steigenden Flut der von euch begangenen Verbrechen, o ihr Gottesmörder, Brudermörder, Gesetzesübertreter, Hurer, Ehebrecher, Diebe, und ihr, die ihr zu einem einzigen Lasterpfuhl geworden seid, in Seine Tiefe zurückzieht, würdet Ihr erzittern. Aber ihr seid Toren geworden.

Zuerst war Ich die Brücke zwischen Erde und Himmel. Aber wahrhaftig, angesichts eurer Hartnäckigkeit im Bösen zieht Christus sich wie damals von Jerusalem zurück, denn „die Stunde ist noch nicht gekommen“, und in Erwartung dieser Stunde überlässt Christus euch eurem Bösen, damit ihr es bis zum Äußersten vollbringt.

Nun bleibt als einzige Brücke Maria. Aber wenn ihr auch Sie verachtet, werdet ihr zerschmettert werden. Ich lasse nicht zu, dass Diejenige herabgesetzt wird, in die der Heilige Geist hinabstieg, um Mich, den Sohn Gottes und Heiland der Welt zu erzeugen.“

Auszug aus “Die Hefte 1943″ von Maria Valtorta. Veröffentlicht mit der Genehmigung des Herausgebers Centro Editoriale Valtortiano srl. Isola del Liri (FR), www.mariavaltorta.com, dem die Rechte für die Werke Maria Valtortas gehören. Um die Bücher Maria Valtortas in deutscher Sprache zu erwerben bitte wenden an den Parvis-Verlag, 1648 Hauteville, Schweiz: book@parvis.ch, www.parvis.ch

O Jesus, Du bist die kaum erblühte Blume.
Ich betrachte Dich in Deinem ersten Erwachen;
O Jesus, Du bist die entzückende Rose,
Die frische Knospe, anmutig und rot.
Die reinen Arme Deiner geliebten Mutter
Bilden Dir eine Wiege, einen königlichen Thron.
Deine sanfte Sonne ist der Leib Mariens,
Und Dein Tau ist die jungfräuliche Milch.

Mein Geliebter, mein kleiner göttlicher Bruder,
In Deinem Blick erkenne ich die Zukunft,
Bald wirst Du für mich Deine Mutter verlassen,
Schon drängt Dich die Liebe zum Leiden!
Aber auf dem Kreuz, o entfaltete Blume!
Ich erkenne Deinen morgendlichen Duft;
Ich erkenne die Perlen Mariens,
Dein göttliches Blut ist die jungfräuliche Milch!

Dieser Tau ist im Heiligtum,
Auch der Engel wollte davon trinken;
Gott sein erhabenes Gebet aufopfernd,
sagt er wie Johannes; „Seht, hier ist Er!“
Ja, hier ist das zur Hostie gemachte Wort,
Ewiger Priester, priesterliches Lamm!
Der Sohn Gottes ist der Sohn Mariens …
Das Brot der Engel ist die jungfräuliche Milch!

 

Der Seraph ernährt sich vom Ruhm,
Von der reinen Liebe und vom vollkommenen Glück;
Ich, schwaches Kind, sehe in der Monstranz,
Nur die Farbe, die Gestalt der Milch.
Die Milch aber passt mit der Kindheit zusammen,
Die Liebe des göttlichen Herzens ist unvergleichlich …
O zärtliche Liebe, unergründliche Macht!
Die weisse Hostie ist die jungfräuliche Milch!

(Gedicht der Hl. Therese vom Kinde Jesus und dem Heiligen Antlitz, 2. Februar 1893)

Maria kann die Zweitgeborene des Vaters genannt werden

Die heilige Jungfrau Maria ist das vollkommene Werk des Schöpfers

7. Oktober – Rosenkranztag

07/10/2009

Heute, am 7. Oktober, ist das Fest Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz, der ganze Monat Oktober ist der Rosenkranzmonat.

Am 7. Oktober 1571 besiegten die christlichen Mittelmeermächte das Osmanische Reich in der Seeschlacht von Lepanto, wodurch das christliche Europa vom Islam verschont blieb. Da die Schlacht durch die Übermacht der Türken anfangs schlecht verlief, rief Papst Pius V. alle Katholiken zum Rosenkranzgebet auf. In einer Vision sah er daraufhin den Sieg der christlichen Flotte. Als Dank für die Hilfe Marias führte er das Fest ‚Maria vom Siege‘ im römischen Festkalender ein. Nach einem erneuten Sieg über die Türken in Ungarn im Jahr 1716 dehnt Papst Clemens XI. dieses Fest auf die gesamte Kirche aus und ordnet für den gesamten Monat Oktober das tägliche Beten des Rosenkranzes an.

Die Jungfrau Maria hat uns bei ihren Erscheinungen in Fatima aufgefordert, täglich den Rosenkranz zu beten. Eine Anleitung zum Beten des Rosenkranzes haben wir hier hinterlegt.

B. Murillo: Maria mit dem Jesuskind und Rosenkranz

Bartolomé Murillo: Maria mit dem Jesuskind und Rosenkranz

„Die Natur selbst hat aus dem süßesten aller Namen einer Mutter und aus der mütterlichen Liebe, den Urtyp einer zärtlichen und zuvorkommenden Liebe gemacht; auch spürt die fromme Seele, so tief, wie eine Sprache es niemals ausdrücken könnte, wie sehr in Maria die Flamme einer wohlwollenden und tätigen Liebe brennt. Deshalb, weil Maria unsere Mutter ist, nicht nur auf natürlicher Ebene, sondern durch Jesus Christus.

Sie kennt besser, als jeder andere und sieht auf das Wundervollste, alles was uns berührt: die Hilfe, die wir im Leben brauchen; die öffentlichen und privaten Gefahren, die uns bedrohen; die Ängste und Leiden, die uns umgeben; vor allem die Schwierigkeit des Kampfes, den wir für das Heil unserer Seele gegen die erbittertsten Feinde austragen. In all diesen und noch anderen Prüfungen, hat sie, mehr und besser als irgendein anderer, die Fähigkeit und das Verlangen, ihren vielgeliebten Kindern, Trost, Kraft und Hilfe jeder Art zu spenden.

Wenden wir uns deshalb an Maria, furchtlos und sehnsuchtsvoll; rufen wir sie flehentlich an, im Namen ihres mütterlichen Bandes, das sie so eng mit Jesus und mit uns vereint; bitten wir sie mit einer tiefen Frömmigkeit um ihre Hilfe durch das Gebet, das sie uns selbst gelehrt hat und das sie so sehr liebt, dann können wir, mit gutem Grund in Sicherheit und Freude unter dem Schutz der besten aller Mütter leben.“

Hl. Papst Leo XIII. (1810 – 1903): Brief „Der Rosenkranz Mariens“ vom 7. September 1892