„Opfer, Opfer, Opfer, o ihr Priester! Gebet, Gebet, Gebet, o ihr Hirten!
Ich habe euch „Hirten“ genannt. Nicht „Einsiedler“, und nicht „Anführer“ (Häuptlinge). Der Einsiedler lebt für sich. Der Anführer marschiert an der Spitze der Seinen. Aber der „Hirte“ geht inmitten seiner Herde und überwacht sie. Er isoliert sich nicht, denn dann würde die Herde sich verstreuen. Er geht auch nicht an der Spitze, denn die Unaufmerksamen in der Herde würden am Wegesrand zurückbleiben und Beute der Wölfe und Räuber werden.
Wenn der Hirte nicht grade ein Wahnsinniger ist, lebt er inmitten seiner Herde, ruft sie, versammelt sie und geht unermüdlich an ihr entlang; an den schwierigen Stellen geht er ihr voran, er prüft die Schwierigkeiten als Erster und räumt sie, so gut er kann, aus dem Wege, erleichtert durch seine Bemühungen die schwierigen Übergänge und bleibt an der heiklen Stelle stehen, um den Übergang seiner Schafe zu überwachen, und wenn er ein ängstliches oder schwaches bemerkt, nimmt er es auf seine Schultern und trägt es über die Gefahrenstelle hinüber, und wenn der Wolf kommt, flieht er nicht, sondern wirft sich ihm vor seinen Schafen entgegen und verteidigt sie, auch wenn er dabei stürbe, nur, um sie zu retten. Er opfert sich an ihrer Stelle hin, um nur die Gefräßigkeit des wilden Tieres zu stillen, damit dieses nicht weiter zu reißen verlangt. Wie viele wilde Tiere lauern auf die Seelen!
Der Hirte verliert sich nicht in unnützem Geschwätz mit Passanten, er verliert sich nicht an Dinge, die nicht zu seiner Aufgabe gehören. Er kümmert sich um seine Herde, und weiter nichts.“
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Auszug aus “Die Hefte 1944“ von Maria Valtorta. Veröffentlicht mit der Genehmigung des Herausgebers Centro Editoriale Valtortiano srl. Isola del Liri (FR), www.mariavaltorta.com, dem die Rechte für die Werke Maria Valtortas gehören. Um die Bücher Maria Valtortas in deutscher Sprache zu erwerben, bitte an den Parvis-Verlag, 1648 Hauteville, Schweiz, wenden: book@parvis.ch, www.parvis.ch