Posts Tagged ‘Aufopferung’

Ich habe euch „Hirten“ genannt

17/01/2021

„Opfer, Opfer, Opfer, o ihr Priester! Gebet, Gebet, Gebet, o ihr Hirten! 

Ich habe euch „Hirten“ genannt. Nicht „Einsiedler“, und nicht „Anführer“ (Häuptlinge). Der Einsiedler lebt für sich. Der Anführer marschiert an der Spitze der Seinen. Aber der „Hirte“ geht inmitten seiner Herde und überwacht sie. Er isoliert sich nicht, denn dann würde die Herde sich verstreuen. Er geht auch nicht an der Spitze, denn die Unaufmerksamen in der Herde würden am Wegesrand zurückbleiben und Beute der Wölfe und Räuber werden.

der gute Hirte, Plockhorst

Wenn der Hirte nicht grade ein Wahnsinniger ist, lebt er inmitten seiner Herde, ruft sie, versammelt sie und geht unermüdlich an ihr entlang; an den schwierigen Stellen geht er ihr voran, er prüft die Schwierigkeiten als Erster und räumt sie, so gut er kann, aus dem Wege, erleichtert durch seine Bemühungen die schwierigen Übergänge und bleibt an der heiklen Stelle stehen, um den Übergang seiner Schafe zu überwachen, und wenn er ein ängstliches oder schwaches bemerkt, nimmt er es auf seine Schultern und trägt es über die Gefahrenstelle hinüber, und wenn der Wolf kommt, flieht er nicht, sondern wirft sich ihm vor seinen Schafen entgegen und verteidigt sie, auch wenn er dabei stürbe, nur, um sie zu retten. Er opfert sich an ihrer Stelle hin, um nur die Gefräßigkeit des wilden Tieres zu stillen, damit dieses nicht weiter zu reißen verlangt. Wie viele wilde Tiere lauern auf die Seelen! 

Der Hirte verliert sich nicht in unnützem Geschwätz mit Passanten, er verliert sich nicht an Dinge, die nicht zu seiner Aufgabe gehören. Er kümmert sich um seine Herde, und weiter nichts.“

Auszug aus “Die Hefte 1944“ von Maria Valtorta. Veröffentlicht mit der Genehmigung des Herausgebers Centro Editoriale Valtortiano srl. Isola del Liri (FR), www.mariavaltorta.com, dem die Rechte für die Werke Maria Valtortas gehören. Um die Bücher Maria Valtortas in deutscher Sprache zu erwerben, bitte an den Parvis-Verlag, 1648 Hauteville, Schweiz, wenden: book@parvis.chwww.parvis.ch

2. Februar: Fest der Darstellung des Herrn

02/02/2012

Hier geht’s zur entsprechenden Valtorta-Vision

Aufopferungen zur Fastenzeit

08/03/2011

Morgen beginnt sie, unsere Fastenzeit. Wie radiovaticana berichtet, bereiten sich ab morgen auch 33 anglikanische Gruppen (20 Geistliche und 600 Laien) auf ihren Übertritt  zur katholischen Kirche an Ostern vor, das ist doch wirklich wunderbar!


Himmlischer Vater, als Ersatz für meine Kälte opfere ich Dir die unermeßliche Liebe Jesu und Mariens auf.

Himmlischer Vater, als Ersatz für meinen Hochmut opfere ich Dir die Demut Jesu und Mariens auf.

Himmlischer Vater, als Ersatz für meine Undankbarkeit opfere ich Dir die dankbaren Herzen Jesu und Mariens auf.

Himmlischer Vater, als Ersatz für meine allzu geringe Ehrfurcht vor Dir opfere ich Dir die große Ehrfurcht Jesu und Mariens auf.

Himmlischer Vater, als Ersatz für meine Schwachheit opfere ich Dir die mutigen und opferbereiten Herzen Jesu und Mariens auf.

Himmlischer Vater, als Ersatz für mein unnützes Reden opfere ich Dir das liebevolle Schweigen Jesu und Mariens auf.

Himmlischer Vater, als Ersatz für mein sündhaftes und unnützes Denken opfere ich Dir die schmerzhafte Dornenkrönung Jesu auf.

Himmlischer Vater, als Ersatz für meinen Neid opfere ich Dir die großmütigen Herzen Jesu und Mariens auf.

Himmlischer Vater, als Ersatz für meinen Egoismus opfere ich Dir die selbstlose Liebe Jesu und Mariens auf.

Himmlischer Vater, als Ersatz für meine Genußsucht opfere ich Dir den Hunger und das Fasten Jesu auf sowie den bitteren Trank von Essig und Galle am heiligen Kreuze.

Himmlischer Vater, als Ersatz für meinen Eigensinn opfere ich Dir die gehorsamen Herzen Jesu und Mariens auf.

Himmlischer Vater, als Ersatz für meine Sittenlosigkeit opfere ich Dir die Scham Jesu auf, als Er seiner Kleider beraubt wurde.

Himmlischer Vater, als Ersatz für mein sündhaftes Leben opfere ich Dir den vollkommenen, reinen, hochheiligen Lebenswandel Jesu und Mariens auf.

Amen.


Die heilige Fastenzeit (1)

20. Februar: Gedenktag der sel. Jacinta Marto

20/02/2011

Sel. Jacinta Marto

In ihren Erinnerungen schildert Schwester Lucia 1935 folgende Begebenheit, die sich 1917 im Gefängnis von Ourem zugetragen hatte, nachdem die drei Seherkinder vom Kreisverwalter, der den dritten Teil des Geheimnisses von Fatima erfahren wollte, entführt worden waren:

Als wir später gefangengenommen wurden, war es die Abwesenheit der Eltern, die Jacinta am schwersten bedrückte. Mit tränenüberströmtem Gesicht klagte sie:

– Weder deine noch meine Eltern kamen, um uns zu besuchen. Sie haben nichts mehr für uns übrig.

– Weine nicht! – sagte Francisco zu ihr, – opfern wir es Jesus für die Sünder auf.

Und Augen und Hände zum Himmel erhebend, sprach er das Aufopferungsgebet:

– O mein Jesus, es ist aus Liebe zu Dir und für die Bekehrung der Sünder.

Jacinta fügte hinzu:

– Und auch für den Heiligen Vater und zur Wiedergutmachung der Sünden, die gegen das Unbefleckte Herz Mariens begangen werden.

Als wir nach der Trennung voneinander wieder in einem Gefängnissaal zusammengeführt wurden, erklärten sie, sie würden uns in Kürze holen, um uns zu verbrennen. Da zog sich Jacinta an ein Fenster zurück, das auf den Viehmarkt hinausging. Anfangs dachte ich, sie wolle sich durch den Ausblick zerstreuen, aber dann bemerkte ich, dass sie weinte. Ich nahm sie zu mir und fragte, warum sie weine:

– Weil wir sterben werden, ohne unsere Väter und Mütter wiedergesehen zu haben – antwortete sie.

Und mit tränenüberströmtem Gesicht:

– Ich möchte wenigstens meine Mutter sehen!

– Du möchtest also dieses Opfer nicht für die Bekehrung der Sünder bringen?

– Ich will, ich will.

Und während die Tränen ihr übers Gesicht liefen, erhob sie Hände und Augen zum Himmel und verrichtete das Aufopferungsgebet:

– O mein Jesus! Es ist aus Liebe zu Dir, für die Bekehrung der Sünder, für den Heiligen Vater und zur Wiedergutmachung der Sünden, die gegen das Unbefleckte Herz Mariens begangen werden.

Die Gefangenen, die der Szene beiwohnten, wollten uns trösten:

– Sagt doch dem Herrn Verwalter dieses Geheimnis. Was interessiert es euch, dass diese Dame es nicht will.

– Das nicht! – antwortete Jacinta lebhaft,- lieber möchte ich sterben.


Die frühen Erinnerungen von Schwester Lucia können auf Deutsch über das Secretariado dos Pastorinhos bezogen werden. Wir bedanken uns dort auch dafür, dass wir hier Auszüge aus dem Buch „Schwester Lucia spricht über Fatima – Erinnerungen der Schwester Lucia, Band I“ wiedergeben dürfen.

Die Weihe Russlands ist noch immer nicht erfolgt

„Opfert euch auf…“

Hl. Rafael Arnaiz Baron (11)

27/01/2011

Am 11. Oktober 2009 wurde der spanische Trappist Rafael Arnaiz Baron (1911-1938) heilig gesprochen. Dieser mit 27 Jahren in der Abtei San Isidro de Duenas verstorbene Mystiker beeindruckt durch seine tiefe Spiritualität und sein einfaches und frohgemutes Wesen, mit dem er vertrauensvoll sein Kreuz auf sich nahm. Dank der freundlichen Genehmigung  der Herausgeberin und des Bernardus-Verlags, bei dem die Gesamtausgabe der Schriften des Heiligen bestellt werden können („Nur Gast auf Erden?“),  veröffentlichen wir hier Auszüge aus denselben.


Die folgenden Zeilen schrieb Bruder Rafael, nachdem er seine ‚Trapa‘, die Zisterzienserabtei, ungefähr anderthalb Jahre vorher wegen seiner Diabetes verlassen musste.

Kleines Album (oder Heft)

Seite 1: Ich bitte Gott und die heiligste Jungfrau, dass die Worte dieses Heftes dazu dienen mögen, meiner Seele in schweren Zeiten des Lebens Mut zu machen und sie dem Herrn näherzubringen.

Sie mögen mir einmal zum Trost dienen, dann wieder zur Meditation. Ich möchte in ihnen eine Hilfe finden, um besser zu werden, mich mehr und mehr von der Welt zu lösen und näher bei Gott zu sein.

Seite 11: Jesus, ich sehe andere leiden und leide selbst; ich sehe weinen und weine… Hilf, dass ich mein Blut lasse, und heile durch mich die Leiden derer, die um mich sind!

(Torrelodones, 27.8.1935)

Seite 6: Herr, wenn ich – um Dich zu lieben – das Kreuz brauche, dann schick es mir, denn ich sehe deutlich, dass ich Dich mehr liebe, je mehr Kreuz ich zu tragen habe! Du weisst ja, dass meine einzige Beschäftigung auf Erden die ist, Dich zu lieben, und je mehr ich Dich liebe, um so mehr Freude mach ich Dir. Heiligste Jungfrau, du lenktest meine Schritte in die ‚Trapa‘, damit ich lernte, Deinen Sohn zu lieben. Hilf mir in meinem Vorsatz, Ihn täglich inniger zu lieben! Wie wenig bescheiden bin ich! Welche Ansprüche erhebe ich!

Seite 8: Herr, schau auf Deinen Diener Rafael! … Du weisst, dass sein Leben und seine ganze Seele Dir gehören. Er hat sie Dir einmal übergeben, und Du, als Eigentümer und Herr, nahmst sie an. Du sahest, dass sie nicht vollkommen war, und wolltest sie läutern. Was ich Dir gab, war alles, was ich besass. Aber alles, was ich hatte, waren Sünden, Elend und Unvollkommenheiten, und das war Deiner nicht würdig.

Willst Du mich durch Opfer läutern? Opfere mich, Herr! Willst Du mein Leiden? Nimm es, Herr! Ich will Deinem göttlichen Handeln kein Hindernis in den Weg legen. Aber, Herr, vergiss mich nicht! Sieh, ich bin armselig und könnte es allein nicht aushalten. Gut, Herr, nimm keine Rücksicht auf mich und tu, was Du willst! Ich will mich nur darum bemühen, keine Hindernisse aufzubauen, und an mir geschehen lassen… Ausserdem ist das so einfach und so wohltuend!

Herr, mit jedem Tag, der vergeht, erkenne ich besser, was ich zu tun habe, um mich zu heiligen. Früher glaubte ich, dass ich – ich Armseliger! – derjenige war, der die Tugend übte und dass ich, wenn ich etwas Gutes tat, es aus mir selbst vollbrachte. Aber nein, Herr, das ist es nicht! Alles Gute kommt von Dir. Daher ist es das Beste, in meinem Leben Dich wirken zu lassen. Ich überlasse mich ganz Dir. Nicht einmal den Wunsch, gut zu sein, möchte ich haben, wenn es nicht auch Dein Wunsch ist. Ich will gar nichts. Ich will für die Welt ein Nichts sein. Ich möchte ganz Dein sein. Sogar meine Sünden gebe ich Dir, denn sie sind das Letzte, was mir bleibt und nur mir gehört.

Bist du zufrieden, Herr? – Ich bin’s.

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weiter zum nächsten Auszug aus den Schriften von Bruder Rafael

 

 

Eine kleine weiße Blume

01/10/2009

1. Oktober: Gedenktag der heiligen Therese vom Kinde Jesu

Kleine Therese

Am 9. Juni dieses Jahres, am Fest der Heiligen Dreifaltigkeit, wurde mir die Gnade zuteil, klarer denn je zu erkennen, wie sehr Jesus sich danach sehnt, geliebt zu werden (1).

Ich dachte an jene Seelen, die sich der Gerechtigkeit Gottes anbieten, um die über die Sünder verhängten Strafen abzuwenden und auf sich zu lenken. Diese Aufopferung erschien mir groß und hochherzig, doch fühlte ich keine Neigung, ein Gleiches zu tun. Oh mein Gott, rief ich aus Herzensgrund, soll denn nur deine Gerechtigkeit Seelen empfangen, die sich als Schlachtopfer darbringen?… Bedarf denn deine Erbarmende Liebe ihrer nicht ebenso?…

Von allen Seiten wird sie verkannt, verworfen; die Herzen, an die du sie verschwenden möchtest, kehren sich den Geschöpfen zu und erbetteln von ihrer erbärmlichen Zuneigung das Glück, statt sich in deine Arme zu werfen und deine unendliche Liebe anzunehmen… O mein Gott! soll deine verschmähte Liebe nunmehr in deinem Herzen verbleiben?

Fändest du Seelen, die sich deiner Liebe als Ganz-Brandopfer darböten, ich meine, du würdest sie schnell verzehren; mir scheint, du wärest glücklich; die Fluten unendlicher Zärtlichkeit, die in dir sind, nicht länger zurückzudrängen… Wenn deine Gerechtigkeit die Neigung hat, sich zu entladen, sie, die sich doch nur auf die Erde erstreckt, wieviel mehr verlangt dann deine erbarmende Liebe danach, die Seelen zu entflammen, weil doch eine Barmherzigkeit sich erhebt bis zum Himmel (2)…

Oh mein Jesus, lass mich dies glückliche Opfer sein, verzehre dein Brandopfer mit dem Feuer deiner Göttlichen Liebe!…“

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(1) Am 11. Juni 1895 vollzog Therese den Akt ihrer Hingabe an die barmherzige Liebe. (2) Vgl. Psalm 35,5

aus: Therese von Lisieux: Selbstbiographische Schriften, erschienen im Johannes Verlag, Einsiedeln, Freiburg

Therese Martin

Therese, geboren 1873, trat mit fünfzehn Jahren in den Karmel von Lisieux ein. Damals hatte sie bereits eine ungewöhnlich reiche religiöse Erfahrung. Sie selbst betrachtete Weihnachten 1886 als entscheidendes Ereignis in ihrem Leben; sie erfuhr die Gnade einer „völligen Umkehr“ und verstand von da an die Liebe zu Christus und zu den Menschen als die eigentliche Berufung ihres Lebens. Ihr Leben im Karmel verlief äußerlich sehr einfach; ihr innerer Weg ging steil nach oben. Sie begriff, dass ihre Christusliebe sich in der Kreuzesnachfolge verwirklichen musste. Die Heilige Schrift wurde mehr und mehr ihre einzige Lektüre; innere Prüfungen und körperliche Krankheit waren ihr Alltag. In der Nacht zum Karfreitag 1896 hatte sie ihren ersten Bluthusten; am 30. September 1897 starb sie mit den Worten: „Mein Gott, ich liebe dich.“ Über ihre innere Welt sind wir durch ihre Aufzeichnungen „Geschichte einer Seele“ und ihre von der Priorin gesammelten „Worte“ unterrichtet. Therese ging auf das Ganze, auf das Große. Sie wollte Jesus mehr lieben, als er jemals geliebt wurde; sie brachte sich der barmherzigen Liebe Gottes als Brandopfer dar; sie wollte alle Menschen lieben, wie Jesus sie liebte. Vor Hochmut wurde sie durch die Erkenntnis bewahrt, dass sie selbst zu alledem völlig unfähig war und nur durch die Kraft der zuvorkommenden Liebe Gottes überhaupt etwas tun konnte. – Papst Pius XI. hat sie 1925 heilig gesprochen und zur Patronin der Missionen erhoben. (Quelle: katholisch.de)