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„Warum habt ihr in euren Herzen so widersprüchliche Gefühle?“

21/04/2012

zum Sonntagsevangelium vom 22. April 2012: Lukas 24,35-48

Das Zimmer erhellt sich ganz plötzlich, wie durch einen blendenden Blitz. Die Apostel verhüllen ihr Gesicht aus Furcht vor einem Einschlag. Aber sie hören keinen Lärm und blicken wieder auf. 

Jesus steht mitten im Raum neben dem Tisch. Er breitet die Arme aus und sagt: „Der Friede sei mit euch.“

Niemand antwortet. Die einen sind blass, die anderen rot im Gesicht, und alle schauen ihn ängstlich und befangen an, hingerissen und doch versucht zu fliehen.

Jesus macht einen Schritt vorwärts und lächelt noch mehr: „Aber fürchtet euch doch nicht! Ich bin es. Warum seid ihr so verwirrt? Habt ihr mich denn nicht herbeigewünscht? Habe ich euch denn nicht ausrichten lassen, dass ich kommen würde? Habe ich es euch nicht schon am Abend des Passahmahls gesagt?“

Keiner getraut sich, den Mund aufzumachen. Petrus weint schon, und Johannes lächelt schon, während die beiden Vettern mit ihren leuchtenden Augen und den sich stumm bewegenden Lippen Statuen gleichen, die die Sehnsucht darstellen.

„Warum habt ihr in euren Herzen so widersprüchliche Gefühle wie Liebe und Angst, Zweifel und Glauben? Warum wollt ihr immer noch Fleisch und nicht Geist sein und nicht nur mit diesem sehen, verstehen, urteilen und handeln? Ist denn im Feuer der Schmerzen nicht das alte Ich verbrannt und das neue Ich eines neuen Lebens erstanden? Ich bin Jesus. Euer auferstandener Jesus, wie ich euch vorausgesagt habe. Schaut! Du, der du meine Wunden gesehen hast, und ihr, die ihr nichts von meinen Qualen wisst; denn das, was ihr gehört habt, unterscheidet sich sehr von der genauen Kenntnis, die Johannes davon hat. Komm also du zuerst. Du bist schon ganz rein. So rein, dass du mich ohne Scheu berühren kannst. Die Liebe, der Gehorsam und die Treue hatten dich schon rein gemacht. Das Blut, das dich benetzte, als du mich vom Kreuz abnahmst, hat dich vollends gereinigt. Sieh her! Es sind wahre Hände und wahre Wunden. Betrachte meine Füße. Siehst du die Male der Nägel? Ja, ich bin es wirklich, und kein Geist. Fasst mich an! Geister haben keinen Körper. Ich habe richtiges Fleisch auf einem echten Skelett.“ Jesus legt die Hand auf das Haupt des Johannes, der gewagt hat, sich ihm zu nähern: „Fühlst du? Sie ist warm und schwer!“ Er haucht ihm ins Gesicht: „Und dies ist mein Atem.“

„O mein Herr!“ flüstert Johannes ganz leise…

„Ja, euer Herr. Johannes, weine nicht aus Furcht und Sehnsucht. Komm zu mir. Ich bin immer noch der, der dich liebt. Wir wollen uns wie immer zu Tisch setzen. Habt ihr nichts mehr zu essen? Bringt es mir!“

Andreas und Matthäus gehen wie zwei Nachtwandler zur Anrichte und holen das Brot, den Fisch und ein Tablett mit einer Honigwabe, von der nur eine kleine Ecke fehlt.

Jesus segnet die Speisen, isst und gibt jedem etwas von dem, was er isst. Er sieht sie an. So gütig, aber auch mit solcher Majestät, dass alle wie gelähmt sind. 

Jakobus, der Bruder des Johannes, wagt als erster zu sprechen: „Warum schaust du uns so an?“

„Weil ich euch kennenlernen will.“

„Kennst du uns denn noch nicht?“

„So wie ihr mich auch nicht kennt. Wenn ihr mich kennen würdet, dann würdet ihr wissen, wer ich bin und wie ich euch liebe, und ihr würdet die Worte finden, um mir eure Not zu klagen. Ihr schweigt aber wie vor einem mächtigen Fremden, den ihr fürchtet. Eben habt ihr noch gesprochen… Seit fast vier Tagen führt ihr schon Selbstgespräche und sagt: ‚Ich werde ihm dies und jenes sagen…‘ Ihr habt meinen Geist gerufen: ‚Komm zurück, Herr, damit ich dir dies sagen kann.‘ Nun bin ich gekommen, und ihr schweigt. Bin ich denn so verändert, dass ich euch fremd erscheine? Oder seid ihr so verändert, dass ihr mich nicht mehr liebt?“

Johannes, der wie üblich neben seinem Jesus sitzt und den Kopf an seine Brust lehnt, flüstert: „Ich liebe dich, mein Gott!“ Doch dann richtet er sich auf, erlaubt sich diese Vertraulichkeit nicht länger aus Ehrfurcht vor dem strahlenden Sohn Gottes. Denn von Jesus scheint Licht auszugehen, obgleich er einen Körper hat wie wir. Jesus aber zieht Johannes an seine Brust, und dieser öffnet seinen seligen Tränen alle Schleusen. 

Dies ist für alle das Zeichen, es ihm nachzutun. 

Petrus, der zwei Plätze von Johannes entfernt sitzt, rutscht zwischen den Tisch und den Sitz auf dem Boden und ruft weinend aus: „Verzeihung, Verzeihung! Entreiße mich dieser Hölle, in der ich mich seit so vielen Stunden befinde. Sage mir, dass du meinen Fehler so gesehen hast, wie er war. Es war nicht der Geist, sondern das Fleisch, das mein Herz überwältigt hat. Sage mir, dass du meine Reue gesehen hast… Sie wird bis zu meinem Tod andauern. Aber du… du sage mir, dass ich dich als Jesus nicht zu fürchten brauche… und ich, und ich… ich will mich bemühen, alles so gut zu machen, dass mir auch Gott verzeihen kann… und ich bei meinem Tod nur ein schweres Fegefeuer zu erwarten habe…“

„Komm her, Simon des Jonas.“

„Ich habe Angst!“

„Komm her und sei nicht länger feige.“

„Ich bin nicht würdig, in deine Nähe zu kommen!“

„Komm her! Was hat die Mutter dir gesagt? ‚Wenn du ihn nicht auf diesem Schweißtuch ansiehst, wirst du nie mehr den Mut haben, ihn anzusehen.‘ O törichter Mensch! Hat dir dieses Antlitz mit seinem schmerzerfüllten Blick nicht gesagt, dass ich dich verstanden und dir verziehen habe? Und ich habe euch dieses Linnen doch zum Trost und zur Führung gegeben, um meine Verzeihung und meinen Segen mitzuteilen… Was hat Satan euch angetan, dass ihr so blind geworden seid? Nun sage ich dir: Wenn du mich jetzt nicht anschaust, da ich über meine Herrlichkeit um eurer Schwäche willen noch einen Schleier breite, dann wirst du niemals ohne Furcht vor deinen Herrn treten können. Und was wird dir dann geschehen? Aus Anmaßung hast du gesündigt. Willst du nun aus Starrköpfigkeit noch einmal sündigen? Komm, sage ich dir.“

Petrus rutscht auf den Knien zwischen dem Tisch und den Sitzen und bedeckt sein tränennasses Gesicht mit den Händen. Als er zu Füßen Jesu anhält, legt dieser ihm die Hand aufs Haupt. Und Petrus ergreift diese Hand, küsst sie und schluchzt dabei hemmungslos. Er kann nur immer wieder bitten: „Verzeihung! Verzeihung!“

Jesus befreit sich aus dieser Klammer, legt seine Hand unter das Kinn des Apostels und zwingt ihn, den Kopf zu erheben. Er schaut mit seinen leuchtenden, gütigen Augen in die geröteten, brennenden, von Reue gequälten Augen, und es scheint, als wolle er mit diesem Blick die Seele des Petrus durchbohren. Dann sagt er: „Nimm die Schmach des Judas von mir. Küsse mich, wo er mich geküsst hat. Wasche mit deinem Kuss das Mal des Verrats ab.“

Petrus hebt das Haupt, während Jesus sich noch tiefer beugt, und berührt mit den Lippen die Wange… Dann legt er seinen Kopf auf Jesu Knie und bleibt so… wie ein großes Kind, das böse gewesen ist und dem man verziehen hat. 

Auszug aus “Der Gottmensch“, Bd. XII von Maria Valtorta. Veröffentlicht mit Genehmigung des Herausgebers Centro Editoriale Valtortiano srl. Isola del Liri (FR), www.mariavaltorta.com, dem die Rechte für die Werke Maria Valtortas gehören. Um die Bücher Maria Valtortas in deutscher Sprache zu erwerben bitte wenden an den Parvis-Verlag, 1648 Hauteville, Schweiz: book@parvis.chwww.parvis.ch

„In der Höhe verschließt sich der Himmel“

02/10/2011

zum Sonntags-Evangelium vom 2. Oktober 2011: Mt 21,33-43

7. Juni [1943]

„(…) Ich sage dir in Wahrheit, dass über zwei Drittel der menschlichen Rasse dieser Kategorie angehören, die unter der Fahne des Tieres lebt. Für sie bin Ich vergebens gestorben.

Das Gesetz der von dem Tier Gezeichneten steht in Antithese zu meinem Gesetz. Es beherrscht das Fleisch und bringt zugleich Werke des Fleisches hervor. Das andere Gesetz beherrscht den Geist und bringt Werke des Geistes hervor. Wenn der Geist herrscht, ist das Reich Gottes da. Wenn das Fleisch herrscht, ist das Reich Satans da.

Die unendliche Barmherzigkeit, welche die göttliche Trias bewegt, hat eurem Geist sämtliche Hilfen gegeben, um Sieger zu bleiben. Sie hat euch das Sakrament, das in eurem Fleisch das Zeichen des Tieres der Adamssöhne tilgt und mein Zeichen einprägt, gegeben. Es hat euch mein Wort des Lebens, Mich Selbst, euren Lehrer und Erlöser, gegeben, hat euch mein göttliches Blut in der hl. Eucharistie und am Kreuz gegeben, hat euch den Parakleten, den Geist der Wahrheit, gegeben.

Der, welcher im Heiligen Geist zu bleiben weiß, bringt Werke des Geistes hervor. Aus dem vom Heiligen Geist erfüllten Geschöpf quellen Liebe, Milde, Reinheit, Wissenschaft und jedes andere gute Werk, zusammen mit großer Demut. Aus den anderen kommen wie zischende Schlangen Laster, Betrug, Ausschweifung, Verbrechen hervor, denn ihr Herz ist eine höllische Schlangengrube.

Wo aber sind die, welche das Leben des Geistes anzustreben und sich würdig zu machen wissen, die lebensnotwendige Eingießung des Tröstergeistes zu empfangen, der mit allen Seinen Gaben kommt, aber als seinen Thron einen willigen, ihn ersehnenden Geist erwartet? Nein, die Welt diesen Gottesgeist, der euch gut macht, nicht haben. Die Welt will nämlich Macht um jeden Preis, Reichtum um jeden Preis, die Befriedigung der Sinne um jeden Preis, alle irdischen Freuden um jeden Preis, aber den Heiligen Geist weist sie ab und lästert Ihn; sie bekämpft Seine Wahrheit, kleidet sich in Prophetenmäntel und führt Reden, die nicht aus dem Schoße der Heiligsten Trinität, sondern aus der Spelunke Satans kommen.

Das aber wird nie und nimmer vergeben werden. Niemals. Ihr könnt sehen, dass dies nicht vergeben wird. Gott zieht sich in seine Himmelshöhen zurück, weil der Mensch seine Liebe abweist und für das Fleisch und nur im Fleisch lebt. Hier seht ihr die Gründe für euren Ruin und für Unser Schweigen.  Aus der Tiefe kommen die Fangarme Satans hervor, auf der Erde erklärt der Mensch sich zu Gott und lästert den wahren Gott, in der Höhe verschließt sich der Himmel. Und auch das ist schon Mitleid, denn indem er sich verschließt, hält er die Blitze, die ihr verdient, zurück.

Ein neues Pfingsten fände die Herzen härter und schmutziger als einen Felsblock mitten in einem Schlammteich. Bleibt also doch in dem von euch gewollten Schlamm in der Erwartung, dass ein Befehl, der keinen Widerspruch duldet, euch daraus hervorzieht, um euch zu richten und die Kinder des Geistes von den Kindern des Fleisches zu scheiden.“

Auszug aus “Die Hefte 1943″ von Maria Valtorta. Veröffentlicht mit der Genehmigung des Herausgebers Centro Editoriale Valtortiano srl. Isola del Liri (FR), www.mariavaltorta.com, dem die Rechte für die Werke Maria Valtortas gehören. Um die Bücher Maria Valtortas in deutscher Sprache zu erwerben bitte wenden an den Parvis-Verlag, 1648 Hauteville, Schweiz: book@parvis.ch, www.parvis.ch

Siebenundsiebzigmal verzeihen

10/09/2011

zum Sonntagsevangelium vom 11. Sept. 2011: Mt 18,21-35

„… So wird auch mein Vater mit euch verfahren, wenn ihr unbarmherzig gegen die Brüder seid; denn nachdem ihr so viel von Gott erhalten habt, seid ihr ihm mehr schuldig als ein einfacher Gläubiger. Bedenkt, dass ihr mehr als alle anderen die Pflicht habt, ohne Sünde zu sein. Bedenkt, dass Gott euch eine große Summe vorstreckt, aber auch verlangt, dass ihr Rechenschaft darüber ablegt. Denkt daran, dass niemand mehr als ihr Liebe üben und verzeihen können muss. 


Seid keine Knechte, die viel für sich haben wollen, aber nichts denen abgeben, die sie darum bitten. Wie ihr tut, so wird auch euch getan werden. Und es wird von euch auch Rechenschaft gefordert über die Taten derjenigen, die durch euer Beispiel zum Guten oder zum Bösen angeleitet worden sind. Oh, wahrlich, wenn ihr andere heiligt, werdet ihr eine große Herrlichkeit im Himmel besitzen! Aber wenn ihr Verderber oder träge im Heiligen seid, werdet ihr hart bestraft werden.

Ich sage es euch noch einmal! Wenn einer von euch sich nicht bereit fühlt, Opfer seiner eigenen Mission zu sein, soll er weggehen, aber nicht gegen sie fehlen. Er lasse es weder an seiner eigenen Ausbildung noch an der der anderen fehlen, wo es sich um wahrhaft schwerwiegende Dinge handelt. Er muss sich Gott zum Freund machen, indem er in seinem Herzen immer Vergebung für die Schwachen hegt. Denn seht, jeder, der dem Nächsten zu verzeihen weiss, wird auch von seinem Vater Verzeihung erlangen. …“

Auszug aus “Der Gottmensch″ Band V von Maria Valtorta. Veröffentlicht mit der Genehmigung des Herausgebers Centro Editoriale Valtortiano srl. Isola del Liri (FR), www.mariavaltorta.com, dem die Rechte für die Werke Maria Valtortas gehören. Um die Bücher Maria Valtortas in deutscher Sprache zu erwerben bitte wenden an den Parvis-Verlag, 1648 Hauteville, Schweiz: book@parvis.ch, www.parvis.ch

Das neue Gesetz über die Beziehungen zum schuldigen Bruder

03/09/2011

zum Sonntagsevangelium am 4. September 2011: Mt 18,15-20

„… Und ich sage euch, dass Abneigung, Abkehr und Gleichgültigkeit schon Hass sind, und zwar aus dem einfachen Grund, weil sie nicht Liebe sind. Das Gegenteil von Liebe ist Hass. Könnt ihr der Abneigung einen anderen Namen geben? Der Abkehr von einem Menschen? Der Gleichgültigkeit? 

Wer liebt, empfindet Zuneigung zum Geliebten; wenn er ihm also abgeneigt ist, liebt er ihn nicht mehr. Wer liebt, bleibt ihm, auch wenn das Leben ihn räumlich vom Geliebten entfernt, geistig nah. Wer sich daher geistig von jemandem trennt, liebt ihn nicht mehr. Wer liebt, kennt keine Gleichgültigkeit gegen den Geliebten, sondern er interessiert sich für alles, was ihn betrifft. Wenn daher jemand einem anderen gegenüber gleichgültig wird, so ist dies ein Zeichen dafür, dass er keine Liebe mehr für ihn empfindet.

Ihr seht also, dass diese drei Dinge Äste eines einzigen Baumes sind: des Hasses. Was geschieht, sobald uns jemand, den wir lieben, beleidigt? In neunzig von hundert Fällen empfinden wir, wenn auch nicht gleich Hass, so doch Abneigung oder Gleichgütligkeit. Nein, handelt nicht so. Laßt euer Herz nicht erkalten in diesen drei Formen des Hasses. Liebt!

Aber ihr werdet euch fragen: „Wie können wir das?“ Ich antworte euch: „So wie Gott es kann, der auch den liebt, der ihn beleidigt. Eine schmerzliche, aber immer gute Liebe!“ Ihr fragt weiter: „Und wie sollen wir es machen?“ Ich gebe euch das neue Gesetz über die Beziehungen zum schuldigen Bruder und sage: „Wenn dein Bruder dich beleidigt, dann kränke ihn nicht durch öffentlichen Tadel, sondern gehe in deiner Liebe so weit, dass sie vor den Augen der Welt den Fehler verbirgt.“ Denn es wird dir als großes Verdienst in den Augen Gottes angerechnet, wenn du deinem Stolz jegliche Genugtuung vorenthälst.

Oh! Wie sehr gefällt es dem Menschen, andere wissen zu lassen, dass er beleidigt wurde und darunter leidet! Wie ein törichter Bettler geht er nicht zum König, um eine Goldmünze zu erbitten, sondern zu anderen törichten Bettlern, um sich eine Handvoll Asche, Schmutz und einen giftigen, brennenden Trunk zu erbetteln. Denn das gibt die Welt dem Beleidigten, der sich beklagt und um Trost bettelt. Gott, der König, aber gibt dem pures Gold, der nach einer Beleidigung ohne Groll zu seinen Füßen weint und von ihm, der Liebe und Weisheit ist, Kraft der Liebe und Unterweisung erbittet. Wenn ihr also getröstet werden wollt, dann geht zu Gott und handelt mit Liebe.

Ich sage euch und vervollständige damit das alte Gesetz: „Wenn dein Bruder gegen dich gefehlt hat, geh und versuche, ihn unter vier Augen auf seinen Fehler aufmerksam zu machen. Wenn er dich anhört, hast du deinen Bruder wiedergewonnen. Und gleichzeitig hast du viele Segnungen Gottes erworben. Wenn er dich aber nicht anhört, sondern zurückweist, und in seiner Schuld verharrt, dann hole…“

Auszug aus “Der Gottmensch″ Band V von Maria Valtorta. Veröffentlicht mit der Genehmigung des Herausgebers Centro Editoriale Valtortiano srl. Isola del Liri (FR), www.mariavaltorta.com, dem die Rechte für die Werke Maria Valtortas gehören. Um die Bücher Maria Valtortas in deutscher Sprache zu erwerben bitte wenden an den Parvis-Verlag, 1648 Hauteville, Schweiz: book@parvis.ch, www.parvis.ch

„Weiche von mir…!“

28/08/2011

zum Sonntagsevangelium am 28. August 2011: Mt 16,21-27

… Jesus, der sich etwas zu Petrus geneigt hat, um sein Geflüster anzuhören, richtet sich nun ernst auf, seine Augen funkeln verärgert, und er ruft so laut, dass alle hören können, was allen gilt: „Weiche von mir, der du in diesem Augenblick ein Satan bist und mir rätst, dem Vater im Himmel meinen Gehorsam zu verweigern! Um ihm zu gehorchen, bin ich gekommen, nicht um der Ehren willen! Du, der du mir zum Hochmut, zum Ungehorsam und zur lieblosen Härte rätst, versuchst, mich zum Bösen zu verführen. Geh, du bist mir ein Ärgernis! Du verstehst nicht, dass die Größe nicht in den Ehren, sondern im Opfer besteht, und dass es nichts bedeutet, in den Augen der Menschen ein Wurm zu sein, wenn Gott uns als Engel erachtet! Du törichter Mensch verstehst nicht, worin die Größe Gottes und die Weisheit Gottes bestehen, und siehst, urteilst, fühlst und sprichst aus dem, was des Menschen ist!“

Der arme Petrus, vernichtet von diesem strengen Tadel, entfernt sich beschämt und weint… und es sind nicht Tränen der Freude, wie vor einigen Tagen, sondern es ist das trostlose Weinen eines Menschen, der begreift, dass er Schuld auf sich geladen und den betrübt hat, den er liebt. Jesus lässt ihn weinen, löst die Riemen seiner Sandalen, hebt sein Gewand etwas hoch und watet durch den Bach. Die anderen machen es ihm schweigend nach. Niemand wagt, ein Wort zu sagen. Als letzter folgt Petrus, der vergeblich von Isaak und dem Zeloten getröstet wird. Andreas wendet sich mehr als einmal nach ihm um und flüstert Johannes, der sehr betrübt ist, etwas zu. Doch Johannes schüttelt nur den Kopf.

Da faßt Andreas Mut, eilt nach vorn und holt Jesus ein. Leise ruft er, mit einem merklichen Zittern in der Stimme: „Meister, Meister…!“

Jesus läßt ihn mehrmals rufen, und schließlich dreht er sich um und fragt streng: „Was willst du?“

„Meister, mein Bruder ist betrübt… Er weint…“

„Er hat es verdient!“

„Das ist wahr, Herr. Aber er ist doch nur ein Mensch… und kann nicht immer richtig reden.“

„In der Tat, heute hat er sehr schlecht geredet“, antwortet Jesus. Er ist schon weniger streng, und ein Anflug von Lächeln mildert das göttliche Auge.

Andreas faßt Mut und fährt mit seiner Fürsprache zugunsten seines Bruders fort: „Doch du bist gerecht und weißt, dass es die Liebe zu dir war, die ihn hat irren lassen…“

„Die Liebe muss Licht sein und nicht Finsternis. Er hat sie in Finsternis gewandelt und seinen Geist damit umhüllt.“

„Das ist wahr, Herr. Aber die Binden kann man entfernen, wenn man den Willen dazu hat. Es ist nicht dasselbe, wie wenn im Geist selbst Finsternis herrscht. Die Binden sind eine Hülle. Der Geist ist das Innere, der lebendige Kern… Das Innere meines Bruders ist gut.“

„Er soll also die Binden entfernen, mit denen er seinen Geist umhüllt hat.“

„Er wird es gewiss tun, Herr, und er tut es schon. Dreh dich um und schau, wie sein Gesicht entstellt ist vom Weinen, weil du ihn nicht tröstest. Warum bist du so streng mit ihm?“

„Weil er die Pflicht hat, der ‚Erste‘ zu sein, da ich ihm diese Ehre verliehen habe. Wer viel empfängt, muss auch viel geben…“

„Oh, Herr, das ist wahr. Aber erinnerst du dich nicht an Maria des Lazarus? An Johannes von Endor? An Aglaia? An die Schöne von Chorazim? An Levi? Diesen hast du alles gegeben, und sie haben dir noch nichts anderes gegeben als die Absicht, sich erlösen zu lassen… Herr…! Du hast mich erhört zugunsten der Schönen von Chorazim und der Aglaia. Willst du mich nicht für deinen und meinen Simon erhören, der aus Liebe zu dir gesündigt hat?“

Hl. Andreas

Jesus senkt seinen Blick zu dem Sanften, der eifrig und eindringlich für seinen Bruder bittet, so wie er es schweigend für Aglaia und die Schöne von Chorazim getan hat, und sein Antlitz erstrahlt. „Geh und rufe mir deinen Bruder und bringe ihn her zu mir!“ sagt er.

„Oh, danke, mein Herr! Ich gehe… „, und er eilt davon, behende wie eine Schwalbe.

„Komm, Simon! Der Meister grollt dir nicht mehr. Komm, er will dir etwas sagen.“

„Nein, nein. Ich schäme mich… Es ist noch nicht lange her, dass er mich getadelt hat… Er ruft mich, um mich noch einmal zu tadeln…“

„Wie schlecht du ihn kennst! Auf, komm! Meinst du, ich würde dir ein neues Leid antun? Wenn ich nicht sicher wäre, dass dich bei ihm eine Freude erwartet, würde ich nicht darauf bestehen. Komm!“

„Aber was soll ich ihm denn sagen?“ fragt Petrus und begibt sich etwas widerstrebend zu Jesus. Seine Menschlichkeit hält ihn zurück, jedoch sein Geist, der nicht ohne Willfährigkeit gegenüber Jesus und seiner Liebe sein kann, spornt ihn an.

„Was soll ich ihm sagen?“ fährt er fort zu fragen.

„Nichts! Zeig ihm dein Gesicht, das wird genügen“, ermuntert ihn der Bruder.

Alle Jünger, an denen die Brüder vorübergehen, schauen sie lächelnd an, denn sie verstehen, was vor sich geht.

Sie haben Jesus nun eingeholt, aber im letzten Augenblick bleibt Petrus stehen.

Andreas macht keine Geschichten mehr, und mit einem energischen Ruck, wie er es bei einem Boot tut, wenn er es ins Wasser schiebt, stößt er ihn vorwärts. Jesus bleibt stehen. Petrus erhebt sein Gesicht… Jesus senkt seinen Blick… Sie schauen einander an. Zwei dicke Tränen rollen über die geröteten Wangen des Petrus…

„Komm her, du großes, unbedachtes Kind, dass ich dir als Vater die Tränen trockne“, sagt Jesus, hebt seine Hand, auf der noch das Mal des Steinwurfs von Gischala sichtbar ist, und wischt mit seinen Fingern die beiden Tränen ab.

„O Herr, hast du mir verziehen?“ stottert Petrus zitternd, indem er die Hand Jesu in die seine nimmt und ihn mit Augen eines treuen Hündleins anschaut, das sich von seinem erzürnten Herrn verzeihen lassen will.

„Ich habe dich nie verurteilt…“

„Aber vorhin…“

„Habe ich dich geliebt! Es ist Liebe, nicht zu erlauben, dass die Verirrung des Gefühls und der Weisheit in dir Wurzel faßt. Du mußt in allem der erste sein, Simon Petrus!“

„Dann… dann… liebst du mich immer noch? Willst du mich wieder haben? Nicht, dass ich den ersten Platz haben will, weißt du? Mir genügt auch der letzte. Aber ich will bei dir sein, in deinen Diensten… und in deinem Dienste sterben, mein Herr und Gott!“

Jesus legt ihm den Arm um die Schultern und zieht ihn an seine Seite. Da bedeckt Simon, der die andere Hand Jesu noch nicht losgelassen hat, diese mit Küssen. Selig flüstert er: „Wie sehr habe ich gelitten…! Danke, Jesus!“

„Bedanke dich eher bei deinem Bruder, und wisse in Zukunft deine Last mit Gerechtigkeit und Heldenmut zu tragen. Wir wollen nun auf die anderen warten. Wo sind sie?“

Sie sind dort stehengeblieben, wo Petrus Jesus eingeholt hat, um dem Meister die Möglichkeit zu geben, mit seinem gedemütigten Apostel zu reden. Jesus winkt ihnen zu, dass sie herankommen sollen. …

Auszug aus “Der Gottmensch″ Band VI von Maria Valtorta. Veröffentlicht mit der Genehmigung des Herausgebers Centro Editoriale Valtortiano srl. Isola del Liri (FR), www.mariavaltorta.com, dem die Rechte für die Werke Maria Valtortas gehören. Um die Bücher Maria Valtortas in deutscher Sprache zu erwerben bitte wenden an den Parvis-Verlag, 1648 Hauteville, Schweiz: book@parvis.ch, www.parvis.ch

„Selig, selig, selig die, welche wahrhaftig an Mich zu glauben wissen. Immerdar.“

„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“

21/05/2011
(zum Sonntags-Evangelium vom 22. Mai 2011: Johannes 14,1-12)

„(…) Wenn Satan Herr der Stunde ist, stirbt das Gute und herrscht das Böse, unterliegt der Geist und gewinnt das Menschliche die Oberhand. Dann werdet ihr führerlosen, vom Feind verfolgten Kriegern gleichen, und mit der Kopflosigkeit von Besiegten werdet ihr euren Rücken vor dem Sieger beugen und den gefallenen Helden verleugnen, damit man euch nicht tötet. Aber ich bitte euch, euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an mich. Glaubt an meine Barmherzigkeit und an die des Vaters, sowohl der, der bleibt, als auch der, der flieht. Sowohl der, der schweigt, als auch der, der den Mund öffnet und sagt: „Ich kenne ihn nicht.“ Und glaubt ebenso an meine Verzeihung. Glaubt, was immer ihr in Zukunft tut, an das Gute und an meine Lehre, an meine Kirche also. So werdet ihr einen Platz im Himmel haben. 

Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen. Wäre es nicht so, hätte ich es euch gesagt. Ich gehe voraus, um euch einen Platz zu bereiten. Machen es die guten Väter nicht so, wenn sie mit ihren Kindern die Wohnung wechseln? Sie gehen voraus, richten das Haus her, stellen die Möbel auf und sorgen für Vorräte. Dann kehren sie zurück und holen ihre lieben Kinder. Sie tun es aus Liebe. Damit es den Kleinen an nichts fehlt und sie sich in der neuen Umgebung wohlfühlen. Ich mache es ebenso. Und aus demselben Grund. Nun gehe ich. Wenn ich für jeden den Platz im himmlischen Jerusalem bereitet habe, komme ich wieder und nehme euch mit mir, damit ihr seid, wo ich bin und wo es keinen Tod und keine Trauer, noch Tränen, Jammer, Hunger, Schmerz, Finsternis oder Betrübnis gibt, sondern nur Licht, Frieden, Seligkeit und Gesänge. Oh, Himmelsklänge, wenn die zwölf Auserwählten mit den zwölf Patriarchen der Stämme Israels auf den Thronen sitzen und im Feuerbrand der geistigen Liebe und im Meer der Seligkeiten das ewige Lied singen werden, begleitet von den Harfenklängen des ewigen Halleluja der Heerscharen der Engel… Ich will, dass auch ihr seid, wo ich sein werde. Und ihr wisst, wohin ich gehe, und kennt den Weg.“

„Aber Herr! Wir wissen nichts. Du sagst uns nicht, wohin du gehst. Wie können wir wissen, welchen Weg wir nehmen müssen, um zu dir zu kommen und die Wartezeit zu verkürzen?“ fragt Thomas.


„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Ihr habt es mich oft sagen und erklären gehört, und wahrlich, einige, die nicht einmal wussten, dass es einen Gott gibt, haben sich auf meinen Weg gemacht und sind euch schon vorausgegangen. Oh, wo bist du, verlorenes Schaf Gottes, das ich in den Schafstall zurückgeführt habe? Und wo bist du, auferstandene Seele?“

„Wer? Von wem sprichst du? Von Maria des Lazarus? Sie ist drüben, bei deiner Mutter. Willst du, dass wir sie rufen? Oder Johanna? Sie ist sicher in ihrem Palast. Aber wenn du willst, holen wir sie…“

„Nein, nicht diese… Ich denke an jene, die erst im Himmel entschleiert wird… und an Photinai… Sie haben mich gefunden. Sie haben meinen Weg nicht mehr verlassen. Der einen habe ich den Vater als wahren Gott gezeigt und den Geist als Leviten zu ihrer besonderen Verehrung. Der anderen, die nicht einmal wusste, dass sie eine Seele hat, habe ich gesagt: „Mein Name ist ‚Erlöser‘. Ich rette, die den guten Willen haben, gerettet zu werden. Ich bin der, der die Verlorenen sucht, der das Leben, die Wahrheit und die Reinheit gibt. Wer mich sucht, findet mich.“ Und beide haben Gott gefunden… Ich segne euch, schwache Evas, die ihr stärker als Judith geworden seid… Ich komme dorthin, wo ihr seid, ich komme… Ihr tröstet mich… Seid gesegnet…“

„Zeige uns den Vater, Herr, und wir werden diesen gleich sein“, sagt Philippus.

„Schon so lange bin ich bei euch, und du, Philippus, kennst mich noch nicht? Wer mich sieht, sieht meinen Vater. Wie kannst du also sagen: „Zeige uns den Vater?“ Kannst du glauben, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, sage ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir lebt, tut alle meine Werke. Ihr glaubt nicht, dass ich im Vater bin und er in mir ist? Was muss ich sagen, damit ihr glaubt? Wenn ihr den Worten nicht glaubt, dann glaubt wenigstens den Werken. Ich sage euch, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke tun, die ich tue, und er wird noch grössere tun, denn ich gehe zum Vater. Und alles, um was ihr den Vater in meinem Namen bitten werdet, werde ich tun, damit der Vater in seinem Sohn verherrlicht werde. 

Um was ihr mich in meinem Namen bitten werdet, das werde ich tun. Mein wirklicher Name ist nur mir allein, dem Vater, der mich gezeugt hat, und dem Heiligen Geist, der aus unserer Liebe hervorgeht, bekannt. Und in diesem Namen ist alles möglich. Wer mit Liebe an meinen Namen denkt, liebt mich und wird erhalten, um was er bittet. (…)“

Auszug aus “Der Gottmensch″ Band XI von Maria Valtorta. Veröffentlicht mit der Genehmigung des Herausgebers Centro Editoriale Valtortiano srl. Isola del Liri (FR), www.mariavaltorta.com, dem die Rechte für die Werke Maria Valtortas gehören. Um die Bücher Maria Valtortas in deutscher Sprache zu erwerben bitte wenden an den Parvis-Verlag, 1648 Hauteville, Schweiz: book@parvis.chwww.parvis.ch


„Lasst keinen Zorn in euch aufkommen“

13/02/2011
(zum Sonntags-Evangelium vom 13. Februar 2011: Matthäus 5,17-37)

„(…) So gross ist das Gebot der Nächstenliebe, die Vervollkommnung des Gebotes der Nächstenliebe, dass ich nicht mehr sage, wie euch geboten wurde: „Ihr sollt nicht töten“, denn wer tötet, wird durch die Menschen verurteilt werden. Ich sage euch vielmehr: „Lasst keinen Zorn in euch aufkommen“, denn ein weit höheres Gericht steht über euch und erwägt auch die verborgenen Taten. Wer den Bruder beleidigt, wird vom Hohen Rat verurteilt. Vergebens ist es, am Altar zu opfern, wenn man nicht vorher im Inneren seines Herzens aus Liebe zu Gott seinen Groll zum Opfer gebracht und den heiligsten Akt des Verzeihens vollzogen hat.

Wenn du also Gott ein Opfer darbringen willst, und dich erinnerst, dass du gegen deinen Bruder gefehlt hast oder dass du ihm wegen einer Schuld seinerseits grollst, dann lasse deine Gabe vor dem Altar, opfere zuerst deine Eigenliebe und versöhne dich mit deinem Bruder. Dann komm zum Altar, und dann, erst dann, wird dein Opfer heilig sein. Ein gutes Einvernehmen ist immer die beste Lösung. Fragwürdig ist immer das Urteil des Menschen, und wer hartnäckig einen Rechtstreit herausfordert, könnte den Prozess verlieren und dem Gegner alles bis zum letzten Heller bezahlen oder im Gefängnis schmachten müssen.

Rubens: Versöhnung von Jakob und Esau

Erhebt in allen Dingen den Blick zum Himmel. Fragt euch: „Habe ich das Recht zu tun, was Gott nicht mit mir tut?“ Denn Gott ist nicht so unerbittlich und unnachgiebig, wie ihr es seid. Wehe euch, wenn er es wäre! Kein einziger würde gerettet werden. Diese Überlegung führe euch zu sanftmütigen, demütigen, barmherzigen Gefühlen. So wird die Vergeltung Gottes hier auf Erden und im Himmel nicht ausbleiben.

Hier vor mir steht ein Mann, der mich haßt und es nicht wagt, zu sagen: „Heile mich“; denn er weiß, dass ich seine Gedanken kenne. Doch ich sage: „Es geschehe dir nach deinem Wunsche. Und wie dir die Schuppen von den Augen fallen, so mögen auch Rachsucht und Finsternis aus deinem Herzen weichen.“

Geht alle mit meinem Frieden! Morgen werde ich wieder zu euch sprechen.“

Die Menschenmenge zerstreut sich langsam, vielleicht in Erwartung eines Freudenschreis über ein Wunder, der aber ausbleibt.

Auch die Apostel und die älteren Jünger, die auf dem Berge bleiben, fragen: „Wen hast du gemeint? Ist er vielleicht nicht geheilt worden?“ Sie bedrängen den Meister, der mit verschränkten Armen stehengeblieben ist und den Leuten nachsieht, die hinuntersteigen.

Jesus antwortet zuerst nicht. Dann sagt er: „Die Augen sind geheilt, die Seele nicht, es ist nicht möglich, weil sie voller Haß ist.“

„Aber um wen handelt es sich? Vielleicht um den Römer?“

„Nein, um einen Unglücklichen.“

„Aber warum hast du ihn denn geheilt?“ fragt Petrus.

„Sollte ich alle seinesgleichen vom Blitz treffen lassen?“

„Herr, ich weiss, dass du nicht willst, dass ich „Ja“ sage, und darum sage ich es nicht, aber… ich denke es… und das ist dasselbe.“

„Es ist dasselbe, Simon des Jonas, aber wisse, dass dann… Oh, wie viele Herzen, mit Schuppen des Hasses bedeckt, umgeben mich!

Komm, lass uns auf den Gipfel steigen, um aus der Höhe unser schönes galiläisches Meer zu bewundern. Ich und du allein…“

Auszug aus “Der Gottmensch”, Band III von Maria Valtorta. Veröffentlicht mit der Genehmigung des Herausgebers Centro Editoriale Valtortiano srl. Isola del Liri (FR), www.mariavaltorta.com, dem die Rechte für die Werke Maria Valtortas gehören. Um die Bücher Maria Valtortas in deutscher Sprache zu erwerben bitte wenden an den Parvis-Verlag, 1648 Hauteville, Schweiz: book@parvis.ch, www.parvis.ch


Iran: Todesurteil für Pfarrer

03/12/2010

Pfarrer Nadarkhani

Der iranische Pfarrer Yousef Nadarkhani ist wegen „Apostasie“, also Glaubensabfall vom islamischen „Glauben“ zum Tode verurteilt worden. Seiner Frau, die mit ihm zum christlichen Glauben (Pfingstgemeinde) konvertiert war, droht die für Frauen vorgesehene Strafe bei Apostasie: lebenslange Haft und tägliche Auspeitschung zu den fünf islamischen Pflichtgebeten. Das Ehepaar hat zwei Söhne (6 und 8 Jahre). Wie die IGfM berichtet, droht noch einem weiteren Pfarrer die Hinrichtung im Iran.

Was ist das nur für eine „Religion“, dieser Islam? Hass, niemals Verzeihung/ Vergebung siehe Asia Bibi in Pakistan, wo gegen eine Begnadigung oder einen Freispruch der mehrfachen Familienmutter protestiert und ihrem Mörder sogar eine finanzielle Belohnung versprochen wird. So ist also Allah: unnachgiebig, hasserfüllt, stolz, grausam und er wünscht seinen Gegnern den Tod. Er hat rein gar nichts mit unserem Gott gemeinsam, das sollten wir nie vergessen bei dem ganzen Multikultigetue.

Eine Bekannte von mir war neulich mehrere Tage im Krankenhaus, sie trug auch dort ihre Kette mit einem grossen Kreuz und wurde darauf von einer anderen Patientin, einer Muslimin, angesprochen. Die beiden kamen ins Gespräch, die muslimische Frau wollte gerne mehr über Jesus und Maria wissen. Daraufhin lieh ihr meine Bekannte ein christliches Büchlein (weiss nicht mehr welches), jedenfalls gab die Muslimin ihr das einige Tage später zurück und sagte, sie habe es zusammen mit einer Freundin gelesen und sie haben beide geweint dabei. Ich vermute, die beiden waren berührt von der Güte/ Liebe, Verzeihung und Barmherzigkeit, die sie dort gefunden haben, so etwas gibt’s ja gar nicht bei denen.

Wenn auch immer ich mit Muslimen diskutiere (und das hier in Europa!) – Verzeihung ist für die ein Fremdwort. Wenn man dann noch davon redet, dass wir auch unsere Feinde lieben sollen (ich sag ja nicht, dass das leicht ist), dann stösst man auf das allergrösste Unverständnis. Der Islam hat rein gar nichts mit dem Christentum gemein und die schönen Phrasen im Koran, die uns irreführen sollen, verblassen gegenüber den zur Gewalt aufrufenden Suren und zählen gar nichts angesichts der Tatsachen.

Wo es lebensgefährlich ist, Christ zu werden

Exklusiv-Interview mit dem pakistanischen Minderheitenminister Bhatti

„Maria muß Eva auslöschen“

03/04/2010


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Jesus sagt: „(…) Maria muß Eva auslöschen. Maria sieht den zweiten Kain: Judas. Maria weiß, daß er der Kain ihres Jesus ist: des zweiten Abel. Sie weiß, daß das Blut des zweiten Abel von diesem Kain verkauft wurde und vergossen wird. Aber sie verflucht nicht. Sie liebt und verzeiht. Sie liebt und ruft zur Umkehr auf.

Oh, Mutterschaft der Märtyrerin Maria! Oh, Mutterschaft, so erhaben wie deine Jungfräulichkeit göttlich ist! Diese Jungfräulichkeit wurde dir von Gott geschenkt. Aber erstere hast du, heilige Mutter, Miterlöserin, dir selbst geschenkt; denn du allein konntest in jener Stunde solche Worte zu Judas sprechen, obwohl die Geißelhiebe, die mein Fleisch zerrissen, auch dein Herz verwundeten. Du, du allein konntest lieben und verzeihen, als du das Kreuz schon dein Herz zerreißen fühltest.

Maria: die neue Eva. Sie lehrt euch die neue Religion, die die Liebe dazu treibt, auch dem zu verzeihen, der einen Sohn tötet. Seid nicht wie Judas, der sein Herz dieser Meisterin der Gnade verschließt, verzweifelt und sagt: „Er kann mir nicht verzeihen“; der an den Worten der Mutter der Wahrheit zweifelt und damit an den Worten, die ich immer wiederholt habe: daß ich gekommen bin, um zu retten, und nicht um zu richten. Um allen zu verzeihen, die reuig zu mir kommen.

Auch Maria, die neue Eva, hat von Gott einen neuen Sohn erhalten „anstelle des Abel, der von Kain getötet worden war“. Aber sie hat ihn nicht in einer Stunde brutalen Genusses empfangen, der den Schmerz in den Nebeln der Sinnenlust und in der Müdigkeit der Befriedigung verbirgt. Sie empfing ihn in einer Stunde des absoluten Schmerzes, am Fuß des Kreuzes, unter dem Röcheln des Sterbenden, der ihr Sohn war, unter den Schmähungen des gottesmörderischen Volkes und einer unverdienten und vollkommenen Trostlosigkeit, da auch Gott ihr seinen Trost versagte.

Das neue Leben beginnt für die Menschheit und die einzelnen Menschen mit Maria. Ihre Tugenden und ihre Lebensweise sind eure Schule. Und in ihrem Schmerz, der alle Gesichter hatte, auch das der Vergebung für den Mörder ihres Sohnes, liegt euer Heil.“

Auszug aus “Der Gottmensch”, Bd. XI von Maria Valtorta. Veröffentlicht mit der Genehmigung des Herausgebers Centro Editoriale Valtortiano srl. Isola del Liri (FR), www.mariavaltorta.com, dem die Rechte für die Werke Maria Valtortas gehören. Um die Bücher Maria Valtortas in deutscher Sprache zu erwerben bitte wenden an den Parvis-Verlag, 1648 Hauteville, Schweiz:book@parvis.ch, www.parvis.ch


Allerheiligste Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist!

Ich opfere Dir auf den kostbaren Leib und das Blut,

die Seele und die Gottheit unseres Herrn Jesus Christus,

gegenwärtig in allen Tabernakeln der Welt:

zur Sühne für die Schmähungen, Sakrilegien und Gleichgültigkeiten,

durch welche Er selbst beleidigt wird.

Durch die unendlichen Verdienste Seines Heiligsten Herzens

und durch die des Unbefleckten Herzens Mariens

erflehe ich von Dir die Bekehrung der armen Sünder.

Amen.

Maria kann die Zweitgeborene des Vaters genannt werden

Die Passionszeit des heiligen Joseph

17/03/2010

Maria sagt:

„Auch mein Joseph hatte seine Passionszeit (Matth 1,18-25); sie begann in Jerusalem, als ihm mein Zustand klar wurde. Und sie dauerte tagelang, wie für Jesus und für mich. Und es war kein geringer seelischer Schmerz. Nur wegen der Heiligkeit des Gerechten, meines Bräutigams, verlief sie in einer Weise, die so würdig und geheim war, daß sie im Laufe der Jahrhunderte wenig Beachtung gefunden hat.

Oh! Wie schmerzlich war unsere erste Passionszeit! Wer könnte ihre tiefe, stille Intensität beschreiben! Wer meinen Schmerz, da ich feststellen mußte, daß der Himmel mich noch nicht erhört und mein Geheimnis noch nicht enthüllt hatte; daß Joseph es nicht kannte, sah ich an seinem Verhalten mir gegenüber, das wie üblich war.

Wenn er gewußt hätte, daß ich in mir das Wort Gottes trug, hätte er dieses in meinem Schoß verschlossene Wort mit Akten der Verehrung, wie sie Gott gebühren, angebetet; er hätte sie nicht unterlassen, ebenso wie ich mich nicht geweigert hätte, sie entgegenzunehmen, nicht für mich, sondern für den, den ich in mir trug, so wie die Bundeslade die steinernen Tafeln und die Gefäße mit Manna in sich barg.

Wer kann meinen Kampf gegen die Niedergeschlagenheit beschreiben, die mich überwältigen wollte, um mich zu überzeugen, daß ich vergeblich auf den Herrn gehofft hatte? Oh! Ich glaube, es war die Wut Satans! Ich fühlte, wie der Zweifel hinter meinen Schultern auftauchte und mit seinen kalten langen Krallen meine Seele zu umklammern und zu halten versuchte, um sie vom Gebet fernzuhalten. Zweifel ist gefährlich, ja tödlich für den Geist. Tödlich, weil der Zweifel der erste Ausdruck der tödlichen Krankheit ist, die „Verzweiflung“ heisst. Gegen sie muß der Geist sich mit aller Kraft wehren, um nicht seelisch zugrunde zu gehen und Gott zu verlieren.

Josephs Traum (Gaetano Gandolfi)

Wer kann den Schmerz Josephs wahrheitsgetreu beschreiben, seine Gedanken und die Verwirrung seiner Gefühle? Wie eine kleine, von einem großen Sturm ergriffene Barke befand er sich in einem Wirbel sich widersprechender Gedanken, in einem Netz peinlicher und grausamer Überlegungen, eine schmerzhafter als die andere. Er war ein Mann, der dem Schein nach von seiner Frau verraten worden war. Er sah seinen guten Namen und die Achtung der Welt zusammenbrechen; er stellte sich schon vor, daß man ihretwegen mit Fingern auf ihn zeigen und ihm im ganzen Ort bedauern würde. Er sah seine Liebe und Hochachtung zu mir zu Tode getroffen durch die Offensichtlichkeit der Tatsache.

Seine Heiligkeit erstrahlt hier noch erhabener als die meine. Und ich gebe dies Zeugnis mit meiner Liebe als Frau, weil ich will, daß ihr ihn liebt, meinen Joseph, diesen weisen und klugen, diesen geduldigen und guten Menschen, der vom Geheimnis der Erlösung nicht ausgeschlossen ist, sondern mit ihm aufs innigste verbunden, denn er litt den Schmerz für das Geheimnis und verzehrte sich selbst dafür; er rettete euch den Erlöser durch den Preis seines Opfers und seiner großen Heiligkeit. Wäre er weniger heilig gewesen, so hätte er menschlich gehandelt und mit als Ehebrecherin verklagt, damit ich gesteinigt würde, und die Frucht meiner Sünde mit mir zugrunde ginge. Wäre er weniger heilig gewesen, so hätte ihm Gott das Licht der Erleuchtung in dieser Prüfung nicht geschenkt.

Aber Joseph war heilig. Sein reiner Geist lebte in Gott. Die Liebe in ihm war glühend und stark. Und durch diese Liebe rettete er euch den Erlöser, da er mich nicht bei den Ältesten verklagte; und später ließ er in bereitwilligem Gehorsam alles zurück, um Jesus nach Ägypten zu führen und zu retten. Wenig der Zahl nach, aber furchtbar in der Intensität waren die drei Tage der Passion Josephs, die auch die meine war. Meine erste Passion. Obwohl ich seinen Schmerz kannte, konnte ich ihn in keiner Weise davon befreien aus Gehorsam gegenüber dem Beschluß Gottes, der mir gesagt hatte: „Schweige!“

Und als wir in Nazareth angekommen waren und ich sah, wie er nach einem kurzen Gruß wegging, gebeugt und wie in kurzer Zeit gealtert, und abends nicht mehr zu mir kam, wie es sonst seine Gewohnheit war: Ich sage euch, meine Kinder, mein Herz weinte in heftigem Schmerz. Eingeschlossen in meinem Haus, allein, im Haus wo mich alles an die Verkündigung und Menschwerdung erinnerte – und an Joseph, der in einer unversehrten Jungfräulichkeit mit mir verlobt war, mußte ich der Entmutigung widerstehen, den Einflüsterungen Satans, und hoffen, hoffen und hoffen. Und beten, beten und beten. Und verzeihen, verzeihen und verzeihen, dem Verdacht Josephs, dem Aufwallen seiner scheinbar berechtigten Entrüstung.

Kinder, man muß hoffen, beten und verzeihen, um die Gnade zu erhalten, daß Gott zu unseren Gunsten eingreift. Auch ihr habt eure Passion durchzumachen. Ihr verdient sie wegen eurer Sünden. Ich lehre euch, wie man sie durchsteht und in Freude umwandelt. Hofft ohne Maß! Betet ohne Mißtrauen! Verzeiht, um Verzeihung zu erhalten! Die Vergebung Gottes wird der Friede sein, nach dem ihr strebt, meine Kinder.“

Auszug aus “Der Gottmensch″ (Band I) von Maria Valtorta. Veröffentlicht mit der Genehmigung des Herausgebers Centro Editoriale Valtortiano srl. Isola del Liri (FR), www.mariavaltorta.com, dem die Rechte für die Werke Maria Valtortas gehören. Um die Bücher Maria Valtortas in deutscher Sprache zu erwerben bitte wenden an den Parvis-Verlag, 1648 Hauteville, Schweiz:book@parvis.ch, www.parvis.ch

Maria von Nazareth spricht sich mit Joseph aus